„Fuchsteufelsstill“ von Niah Finnik

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Ullstein Verlag

Genre: Roman
Erschienen: 07.04.2017
Verlag: Ullstein Verlag
Seiten: 304
Reihe: nein
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Das Cover zu „Fuchsteufelsstill“ finde ich mal wirklich aussergewöhnlich. Da es hauptsächlich weiß ist, hebt es sich sehr gut von anderen Covern ab und ist ein echter Eyecatcher. Darauf zu sehen ist ein Fuchs, der im Schnee gräbt. Da ich Füchse total schön finde, bin ich auch ein Fan des Covers und finde es sehr gelungen.

Ich wachte auf und lag am Boden.

Juli hat eine besondere Sicht auf die Welt, denn sie ist Autistin. Sie trägt nur blaue Kleidung, weil sie das beruhigt und sie versucht sich die Welt anhand von Fakten und Berechnungen zu erklären. Sie zählt die Schritte, die sie von ihrem zu Hause entfernt ist und ist von zwischenmenschlichen Beziehungen schnell überfordert.

Die junge Frau lebt eher zurückgezogen. Aber als sie in einer Klinik die bipolare Sophie und den schizophrenen Philip kennen lernt, ist sie plötzlich ein Teil einer sozialen Gruppe, die sich gegenseitig unterstützt und – vor allem – so nimmt, wie sie ist. Juli geht Freundschaften ein und erlebt mit ihren neuen Freunden ein dramatisches Ereignis, was sie noch mehr zusammenschweißt: ein anderer Patient in der Klinik nimmt sich zu Hause unerwartet das Leben und wird von Juli, Sophie und Philip gefunden.

Daraufhin beginnen die drei Freunde eine Wanderung, eine Reise ohne Ziel, auf der sie sich selbst finden und viel über sich, andere Menschen und die Welt lernen.

Meine Erwartungen an „Fuchsteufelsstill“ waren wirklich hoch. Das Buch wurde ziemlich hochgelobt und aufgrund dessen und wegen des spannenden Themas wollte ich es auch gerne lesen.

Ich muss leider sagen, dass es mich jedoch eher enttäuscht hat.

hohe Erwartungen

Juli und ihr Autismus werden sehr detailreich und eindrucksvoll beschrieben. Auch die anderen Patienten in der Klinik und ihre Probleme spielen eine große Rolle in „Fuchsteufelsstill“. Die Details der Erkrankungen finde ich super spannend und kann auch gar nicht genug darüber erfahren, weswegen ich gerne Romane dieser Art lese.

Dennoch fehlte mir von vornherein der Zugang zu Juli und auch zu den anderen Protagonisten. Vor allem mit Philip konnte ich überhaupt nichts anfangen, was ich sehr schade finde.

nicht so emotional wie ich gedacht habe

Ich kann mir vorstellen, dass die fehlende Emotionalität daran liegt, dass die Autorin selbst Autistin ist und ich will das auch absolut nicht verurteilen. Ich persönlich konnte daher jedoch leider keine Bindung zu den Protagonisten aufbauen und war deswegen auch emotional nicht wirklich in die Geschichte involviert.

Ab ca. der Hälfte des Buchs wurde mir dann die Handlung auch zu unrealistisch. Wieso gehen die 3 auf diese Wanderung Richtung Norden? Die Situationen, in die sie geraten, sind teilweise einfach absurd. Ein Mann, der sich auf einer Party quasi selbst verstümmelt. Die Tatsache, dass Juli und die anderen einfach durch ein Fenster einbrechen und ihren Mit-Patienten, der sich umgebracht hat, als erste finden und dann einfach wieder verschwinden… Die Annäherung zwischen Juli und Philip.. Für mich war das alles zu holprig.

zu holprig

Ich hab wirklich versucht, „Fuchsteufelsstill“ großartig zu finden weil ich die Thematiken alle super wichtig und spannend finde. Aber es zu wollen reicht leider nicht und so muss ich mir leider eingestehen, dass mich das Buch nicht gekriegt hat.

Was ich aber sehr schön fand waren viele kleine Fakten, die Juli sich gemerkt hat und ich mir daher jetzt auch. Wie z.B., dieses:

Wenn man die Zahl 37037 mit einer beliebige Zahl von 1-9 multipliziert und dann noch einmal mit 3 multipliziert, erhält man eine Zahl, die nur aus der gewählten Zahl besteht. Probiert es selbst mal aus 😉 Das werde ich wohl nicht mehr so einfach vergessen.

Alles in allem muss ich aber leider wirklich sagen, dass mich das Buch nicht überzeugen konnte. Deswegen kann ich leider nur 2 von 5 Sternen vergeben.

Niah Finnik wurde 1988 geboren und studierte Produktdesign, bevor sie begann zu schreiben. Sie ist Asperger-Autistin. Ihre Texte kennzeichnet eine besondere Sicht auf die Welt. 

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Vielen Dank an Netgalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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