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Genre: Dystopie
Erschienen: 22.05.2019
Verlag: Fischer Verlag
Seiten: 448
Reihe: nein
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Das Cover von „Dry“ finde ich ein bisschen nichtssagend, was ich schade finde. Das Cover ist eher abstrakt. Das Streichholz in der Mitte und die Darstellung des Wassers in dem Zusammenhang, gefallen mir aber beide sehr gut.
Der Wasserhahn in der Küche gibt sehr bizarre Geräusche von sich.
Schon eine ganze Weile wird in den Medien berichtet, dass das Wasser in Südkalifornien knapp wird. Doch als es plötzlich abgestellt wird und kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt, wird die Bevölkerung langsam unruhig.
Alyssa und ihr kleiner Bruder Garrett fahren mit Onkel Basil zum Supermarkt um Wasser zu kaufen – doch auch dort ist die Lage sehr angespannt. Die Regale sind leer, die Menschen nervös und jeder ist sich selbst der nächste. Crushed Ice können die drei noch mit Mühe ergattern und nach Hause bringen. Doch sehr schnell wird allen klar, dass das Eis nicht lange halten wird.
bedrückende Stimmung
Was als ärgerliche Situation im Supermarkt beginnt, wird schnell zur bedrückenden Unruhe in der Straße. Die Familien haben kein Wasser mehr – wie lange der Zustand anhalten soll, wird nicht bekannt gegeben.
So gut wie niemand ist auf solch eine Ausnahmesituation vorbereitet. Auch nicht Alyssas Familie. Nur Keltons Familie, die sonst nur belächelt wurde weil sie sich als „Prepper“ aktiv auf apokalyptische Szenarien vorbereitet haben, ist der Situation scheinbar gewachsen. Sie sind die einzigen in der Straße, die Vorräte haben und deren Haus autark funktioniert.
Zu Beginn ist das für Kelton ein Vorteil doch schnell entwickelt sich der Neid der anderen Familien und alle wenden sich gegen Keltons Familie – alle außer Alyssa und ihr Bruder Garrett.
Es ist ein sehr bedrückendes Szenario, was wir in „Dry“ präsentiert bekommen. Wer bereitet sich schon auf eine solche Katastrophe vor? Wer rechnet schon damit, dass es morgen kein Wasser mehr geben könnte? Die, die das heute schon tun, leben am Rande der Gesellschaft und werden als Prepper nicht ernst genommen. Sie werden belächelt und manch einer hat vielleicht auch Angst vor diesen Menschen.
Prepper werden zu Helden
Dass sie aber im Fall der Fälle tatsächlich die einzigen sind, die Vorräte haben, ändert die Sicht der Dinge ganz schnell. Plötzlich sind die Uncoolen die Bewundernswerten. Die, die ihre Familie in Sicherheit gebracht haben. Die, die vielleicht sogar einen Fluchtbunker im Wald haben, der für das Überleben der Familie sorgen kann.
Vor allem dieser Aspekt hat mir in „Dry“ wahnsinnig gut gefallen. Neal und Jarrod Shusterman spielen sehr eindrucksvoll diesen Ausnahmezustand durch. Von Beginn an verfolgen wir als Leser mit, wie Familien auseinander brechen, wie Menschen verschwinden und wieder andere Menschen zueinander finden.
Wie Jugendliche ums Überleben kämpfen müssen.
ein Kampf ums Überleben – und um die Menschlichkeit
Ich mag dystopische Bücher ja wahnsinnig gern und auch „Dry“ hat mich vollkommen überzeugt. Ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen.
Das Buch hat alles, was ich von einer solchen Geschichte erwarte: sympathische und unsympathische Charaktere, unerwartete Wendungen, ein rasantes Tempo, etwas Witz und Situationskomik und vor allem eine Menge Spannung.
Besonders gut gefällt mir daran der schmale Grat zwischen dem Kampf ums Überleben und dem Kampf darum, die eigene Menschlichkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Wie weit kann man gehen um sich zu schützen und sich dennoch nach der Katastrophe noch im Spiegel betrachten zu können? Wer will man sein in einer Ausnahmesituation? Bleibt man seinen Prinzipien treu oder wird man zu einem Monster?
Der Klimawandel und seine Auswirkungen
Das Thema ist zudem (Achtung Wortwitz) brandaktuell.
Der Klimawandel lässt sich nicht leugnen und was er für Auswirkungen haben kann, wird in „Dry“ sehr eindrucksvoll geschildert. Auch die Verharmlosung durch die Medien im Vorfeld der Katastrophe finde ich sehr passend und gleichzeitig alarmierend dargestellt.
„Dry“ gehört schon jetzt zu meinen Highlights in diesem Jahr und daher fällt es mir auch absolut nicht schwer, 5 von 5 Sternen zu vergeben.
Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet. In Deutschland liegt bisher seine »Vollendet«-Serie vor. Mit »Scythe – Die Hüter des Todes« startet Shusterman eine neue Trilogie über den Preis der scheinbar perfekten Welt. Neal und Jarrod Shusterman (Neals Sohn) zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen.
Mehr Stimmen zum Buch
Vielen Dank an Netgalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!