„Bis du wieder atmen kannst“ von Jessica Winter [Rezension]

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Titel: Bis du wieder atmen kannst
Autor: Jessica Winter
Genre: Jugendbuch | Roman
Erschienen: 14.08.2015
Verlag: Selfpublishing via Amazon
Seiten: 416
erhältlich als: Taschenbuch, eBook
Reihe: ja, Teil 1/2
hier erhältlich: klick

„Auf den ersten Blick scheint es, als könnten die Lebensumstände von Jeremy und Julia nicht unterschiedlicher sein. Abgesehen von frechen Neckereien teilen sie nichts miteinander. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als Jeremy durch einen unglücklichen Zufall Zeuge eines schrecklichen Geheimnisses wird, welches Julia seit Jahren zu hüten versucht. Zum ersten Mal in seinem Leben muss Jeremy für etwas kämpfen und langsam aber sicher ihr Vertrauen gewinnen, um ihr helfen zu können. Doch je näher er ihr kommt, desto mehr begreift er, dass es nicht nur Julias Fassade ist, die zu bröckeln begonnen hat…“ [Quelle:klick]

Das Cover zeigt ein junges Paar und passt daher gut zu Julia und Jeremy. Beide wirken ziemlich verletzlich, was ich sehr passend finde. Trotzdem hab ich mir die beiden beim Lesen etwas anders vorgestellt, vor allem Jeremy. Aber dennoch mag ich das Cover gerne, vor allem wegen der Zerbrechlichkeit, die die beiden ausstrahlen.
Es heißt, es gäbe verschiedene Stadien der Trauer, die man durchlaufen müsse, nachdem man einen geliebten Menschen verloren hat.
 
Julia und Jeremy haben nicht viel gemeinsam – eigentlich nur, dass sie gemeinsam auf die selbe Highschool gehen und sich gegenseitig gerne bissige Kommentare an den Kopf werfen. Was sich im Leben des anderen abspielt, interessiert sie nicht. Julia hat es zudem perfektioniert, in der Masse der Mitschüler unterzugehen denn das ist ihre einzige Chance, ihre schlimmen Verletzungen zu verbergen. Denn würde irgendjemand ihrer Mitschüler sehen, dass Julias ganzer Körper übersäht von schlimmsten Hämatomen ist, dann würde ihre Tarnung auffliegen und sie würde von ihrer Familie getrennt werden und könnte nicht mehr in Frieden ihre Schulzeit beenden.
Wie das Schicksal so will, ist es ausgerechnet der beliebte Football-Spieler und Frauenheld Jeremy, der Julia eines Tages zufällig in der Umkleidekabine überrascht und ihr Geheimnis so unfreiwillig lüftet.
Für Julia beginnt ein Spießrutenlauf durch die Schule um Jeremy aus dem Weg zu gehen. Für Jeremy stellt sich zum ersten Mal in seinem Leben die Frage, ob seine kleine heile Welt wirklich alles ist oder ob es Dinge in seinem Umfeld gibt, die er niemals geahnt hätte. Ob er Jahre lang übersehen hat, was doch so offensichtlich hätte sein können. Jeremy beschließt, Julia darauf ansprechen zu müssen und damit kommt so viel mehr ins Rollen, als beide jemals gedacht hätten.

Jeremy lebt ziemlich behütet bei seinem Vater, mit dem er zwar Konflikte hat, der ihn aber wirklich liebt und bei sich aufgenommen hat, als Jeremys Mutter ihn als Baby verlassen hat. Und auch seine Zieh-Mutter Claire vergöttert Jeremy. Er ist in seiner Schule, vor allem in seiner Football-Mannschaft, bestens sozial integriert und sein bester Freund Max spaziert bei Jeremy zu Hause ein und aus. Jeremy hat keine Ahnung, was er nach der Schule machen will, lebt aber so in den Tag und sieht auch keine große Notwendigkeit, sich Pläne für die Zukunft zu machen.

Julia hingegen steht in einem krassen Gegensatz zu dieser jugendlichen Leichtigkeit denn bei ihr ist alles anders.
Ihr Bruder ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen und damit ging Julias letzter Halt im Leben. Denn auf ihre Eltern kann sie nicht zählen – im Gegenteil wird sie von ihrer Mutter aufs allerschlimmste misshandelt. Die einzige, die zu Julia hält, ist ihre beste Freundin Grace, die es aber selbst alles andere als leicht im Leben hat.

Diese beiden vollkommen unterschiedlichen Welten werden besonders gut vermittelt da das Buch in zwei Perspektiven geschrieben ist, die sich meist abwechseln. So lernen wir beide Protagonisten schnell sehr gut kennen.

Ich konnte mich aufgrund Julias schlimmer häuslicher Situation natürlich etwas besser mit Jeremy identifizieren als mit Julia. Dennoch konnte ich mich auch in die junge Frau sehr gut hineinfühlen, da Jessica Winters Schreibstil sehr eindringlich und flüssig zu lesen ist.

In diesem ersten Teil der zweiteiligen Reihe rund um Julia und Jeremy ist mir ein sprachliches Detail aufgefallen, was mich leider in „Bis du wieder atmen kannst“ gestört hat. Der Ausdruck „nur mehr“ wird so häufig verwendet, dass es mich persönlich leider im Lesefluss gestört hat. Da muss ich aber direkt dazu sagen, dass dieser Kritikpunkt bei der Fortsetzung „Solange du bleibst“ nicht mehr ins Gewicht fällt, weil der Ausdruck darin nicht mehr so inflationär verwendet wird. Glück für mich 🙂

Die Geschichte rund um die zwei Jugendlichen ist wahnsinnig emotional, feinfühlig erzählt und für mich jetzt schon ein echtes Highlight.

„Bis du wieder atmen kannst“ hat eigentlich alles, was ein richtig gutes Jugendbuch braucht und geht darüber noch hinaus.

Ich bin kein Fan von Religion und kann dem Glauben an einen Gott persönlich nicht viel abgewinnen.
Deswegen war ich zunächst skeptisch, als ich während des Lesens Julias Glauben entdeckte. Jessica Winter schafft es aber sehr gut, dass ich Julia und ihre Spiritualität gut nachvollziehen kann und auch den Mehrwert für ihr Leben absolut verstehe. Das Buch kommt vollkommen ohne missionieren aus und so habe ich auch meine anfängliche Skepsis sehr schnell überwunden.

Ich könnte euch noch total viel über diesen tollen ersten Teil erzählen, möchte euch aber nicht zu viel der Geschichte vorwegnehmen.

Allerdings habe ich mir so viele Zitate rausgeschrieben, dass bald mal wieder eine Zitatesammlung fällig wird und freue mich sehr darüber.

Ich mochte „Bis du wieder atmen kannst“ sehr gerne und vergebe 4 von 5 Sternen, weil da noch ein bisschen Luft nach oben ist.

Ich habe für „Bis du wieder atmen kannst“ ein Pinterest-Board erstellt. Vielleicht habt ihr ja Lust, dort mal vorbeizuschauen 🙂
Jessica Winter Bis du wieder atmen kannst Julia Jeremy Reihe Pinterest Moodboard

Schon seit frühester Kindheit war Jessica Winter begeistert von romantischen Liebesgeschichten, die Tiefgang bewiesen. Stundenlang erträumte sie sich selbst unterschiedlichste Geschichten und schrieb diese immer wieder gerne auf. Mit zwölf Jahren wusste Jessica, sie würde eines Tages selbst Bücher schreiben und diesen Traum vergaß sie auch über die Höhen und Tiefen der Jahre nicht.
Heute lebt sie mit ihrem Mann und den gemeinsamen Zwillingen im Großraum Linz, liebt nach wie vor ihren Beruf als Sonderpädagogin und genießt es abends und nachts, ihre endlosen Ideen auf Papier zu bringen und ihren Figuren mit unterschiedlichsten Hintergründen und Lebensumständen Stimmen zu verleihen.
„Bis du wieder atmen kannst“ ist ihr Debütroman.
Hier geht es zur Leseprobe!

 

 

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