Leipziger Buchmesse 2017

Ich war dieses Jahr das allererste Mal auch in Leipzig auf der Buchmesse zu Besuch. Ich muss ja zugeben, dass ich bei meinen letzten Frankfurter Buchmessen ziemlich nachlässig mit der Berichterstattung war und damit nicht aus dem Quark gekommen bin… Das will ich aber nun wirklich durchbrechen und starte dieses Buchmesse-Jahr heute mit meinem Bericht für die Leipziger Buchmesse 2017!

Meine erste Leipziger Buchmesse!

Wenn ihr keine Lust auf meinen schriftlichen Bericht habt und nur ein paar Video/Foto-Eindrücke sehen wollt dann könnt ihr euch meine Kurzversion des Messeberichts auch als Video ansehen! Zu meinem Video kommt ihr HIER oder ganz einfach am Ende meines Berichts 🙂

Donnerstag morgen hieß es also für mich: früh aufstehen, Sachen im Auto verstauen, starken Kaffee kochen, den Liebsten und die Tierchen verabschieden und dann ab auf die Autobahn! Mein Plan war direkt um 6 Uhr loszufahren, geworden ist es dann aber doch so 6:20 Uhr, was aber noch vollkommen okay war. Die Straßen waren tatsächlich schön leer und so kam ich mit einer kleinen Pause gut durch und traf um kurz nach 11 in Leipzig ein.

Dort fand ich einen Parkplatz direkt vorm Haus meines AirBnB-Gastgebers Marcus, der mich sehr herzlich in Empfang nahm. Innerhalb kürzester Zeit schloss ich ihn und seine 2 süßen Katzen in mein Herz und befand auch mein Zimmer und den Rest der Wohnung für sehr gut. Zimmer ist gut – fast 30qm hatte ich für mich und so kann man schon kaum noch von „Zimmer“ sprechen! Ich nächtigte im Wintergarten-Teil meines Zimmers und hatte so einen wunderbaren Ausblick ins Grüne, die Mietzen um mich herum und wurde morgens von Vogelzwitschern geweckt. Wahrlich Urlaubs-Feeling 🙂

Nachdem ich mich eingerichtet und Marcus kennengelernt hatte, machte ich mich auch schon wieder auf den Weg. Diesmal war der Weg noch einfacher und wesentlich kürzer: Es ging zu Messe. Die Bahnhaltestelle lag perfekt gelegen von der Wohnung 1 Minute entfernt und so konnte es sofort losgehen.

Einnmal umsteigen am Hauptbahnhof, nochmal ca 20 Minuten fahren mit viel Vorfreude im Gepäck, schon mal bei per Whatsapp ankündigen und schwupps, war ich auch schon da.

Ich kam im Pressezentrum an, wo ich mich erstmal orientieren musste. Ich kenne ja nur die Frankfurter Buchmesse und da war ich jetzt schon so „oft“, dass ich mich da inzwischen fast blind auskenne. Da war es jetzt schon aufregend, mich hier in Leipzig wieder ganz neu zurechtzufinden – schließlich war ich auch noch alleine unterwegs. Das stellte sich aber ziemlich schnell alles als ganz einfach heraus und so war ich ratzfatz abgescannt, durch den Sicherheitscheck und stand vor der ersten Halle: Die Comic/Cosplay-Halle. Da musste ich dann spätestens wirklich schmunzeln denn die verkleideten Cosplayer erinnerten mich sofort an die FBM und ich fühlte mich direkt heimisch! So einfach kann es sein…

Nach der ersten Orientierung und kurzer Absprache mit Katha und Martin fand ich mich dann auch tatsächlich schon bei den beiden in der Bloggerlounge ein und lernte dort auch die liebe Svenja kennen. So bildete sich unser 4er-Gespann, das sich über die ganze Messe bewährt hat. Auf Katha und Martin hatte ich mich im Vorfeld schon sehr gefreut und die Wiedersehensfreude war riesig, sodass sich die Köpfe in der Bloggerlounge kurz in unsere Richtung drehten 🙂 Svenja kam mit Martin an und wurde von uns allen so sehr bequatscht auf der Messe, dass sie nun auch tatsächlich ihren eigenen Buchblog gestartet hat. Wie cool ist das denn? Checkt sie unbedingt mal aus auf https://piguinsworldofbooks.jimdo.com/

Den ersten Tag auf der Messe verbrachten vor allem Katha und ich dann fast komplett in der Bloggerlounge. Dort gab es kostenlosen Kaffee für mich (Bloggerlounge, ich mag dich sehr!) und Katha und ich haben uns total verquatscht. Seit Oktober haben wir uns nicht gesehen und so gab es super viel zu erzählen!

Katha und Martin waren so lieb mich noch mit zu ihrem Verlagstermin bei Lübbe zu nehmen, wo die liebe Annette mich auch wiedererkannte 🙂 Dort wurde uns das neue Verlagsprogramm für Herbst 2017 und sogar schon teilweise für Frühjahr 2018 vorgestellt. Ich kann euch sagen, da erwarten uns wieder ganz tolle neue Bücher und ich freue mich schon auf einige davon!! 🙂

So verstrich der Donnerstag ohne dass ich sehr viel vom Messegelände gesehen hätte. Das ist aber auch nicht schlimm denn dafür war die Wiedersehensfreude groß und es sollten ja auch noch 1,5 Tage für mich folgen!

Nur der Donnerstag Abend verlief dann leider für mich ziemlich anders als geplant.

Der Plan war: veg. Döner essen und dann ab zum Fantasy-Leseabend. Die Realität sah so aus: Keine Dönerbude in der Nähe des Theaters, wo der Fantasy-Abend stattfinden sollte, und auch sonst weit und breit nichts vegetarisches essbares für mich aufzutreiben. Ich ließ die anderen schon mal vorgehen damit sie auf jeden Fall einen Sitzplatz bekommen und machte mich auf die längere Suche nach etwas zu essen. Leider hatte ich dannach dann wirklich keine Chance mehr, noch reinzukommen und so endete der Abend für mich etwas frustrierend.

Dafür begann der Freitag mit wunderschönem Wetter und guter Laune und so ging es auch ziemlich schnell zum Interview mit Markus Heitz. Das war sehr interessant denn er berichtete sehr offenherzig von seinen Anfängen als Autor.

Markus Heitz: „An die jungen Autoren hier: Ich hab damals ALLES falsch gemacht und es hat trotzdem geklappt. Also keine Sorge!“

Was er konkret falsch gemacht hat, hat er uns auch erzählt. Markus hat zum Beispiel nicht einfach nur einen Auszug aus seinem ersten Buch an Verlage geschickt sondern das komplette Buch. Auf DIN A4 ausgedruckt, ohne Seitenränder und mit sehr kleiner Schriftart. Er sagte selbst, dass es so verheerend aussah, dass er es als Verlag auch sofort ungelesen weggeschmissen hätte. 

Jungen Autoren gab er den Tipp, Verlage auch nicht per Post anzuschreiben sondern online und keineswegs ein ganzes Manuskript zu senden sondern einen Auszug und eine Zusammenfassung. Kein Mensch würde sich das ganze Buch durchlesen um herauszufinden, ob ein unbekannter Autor das Zeug zum Schreiben hat oder nicht. Das wüsste er jetzt besser.

Trotz allem hat auch Markus irgendwann Glück gehabt und einen Vertrag bei Heyne bekommen.

Markus Heitz: „Ich denke mir immer es gibt ja auch Leute, die im Lotto gewinnen. Das passiert selten aber trotzdem besteht die Chance ja scheinbar. Das war bei mir wohl auch so bei meinem ersten Buch.“

Aber nicht nur bei Markus war es interessant denn auch das Interview mit Mona Kasten, welches es beim Lovelybooks Stand zu sehen und hören gab, hatte es in sich. Im Gespräch mit der sehr sympathischen Tina plauderte Mona aus dem Nähkästchen was ihr neues Buch-Projekt betrifft. Sie machte ihr Publikum neugierig und trieb ihren Verlags-Kollegen Schweiss auf die Stirn weil sie immer weiter Details verriet.

Mona Kasten: „Das Schreiben ist ja eher ein einsamer Beruf. Mir hilft das sehr, wenn ich mich an Vorbilder halte, denen es auch so geht. Ich sehe mich aber selbst eher als Fangirl als ein Vorbild.“

Mona erzählt uns, dass sie gerade eine neue Trilogie mit ihrer Lektorin geplottet hat und jetzt bald das Cover bekommt. Erst dann wird sie anfangen die Geschichte zu schreiben. Sie erzählt auch, dass es bei ihrer Begin-Reihe noch andersrum war. Übrigens: Die neue Reihe kommt 2018 und die einzelnen Bände in relativ kurzen Abständen, wie Mona uns verriet.

„Ich schreibe keine Szenen beim plotten, so bin ich nicht. Ich plotte das grob durch und dann gehts los.“

Auch auf Zuschauerfragen ging sie gerne ein. Leider war es am Lovelybooks-Stand ziemlich laut, sodass ich die wenigsten Fragen hören konnte doch die beiden Mädels haben sich bemüht, alle Fragen zu wiederholen und natürlich auch zu beantworten. Eine der Fragen war zum Beispiel, ob das Schreiben für Mona entspannend ist. Zum Thema Entspannung hat sie uns erzählt, dass sie in der Uni zuletzt viel Druck hatte und deswegen auch das entspannen zu kurz gekommen ist.

„Wenn man unter sehr sehr hohem Druck steht, ist das nicht so entspannend. Ich war eigentlich durchgehend angespannt. Wenn ich jetzt meine Bachelor-Arbeit geschrieben hab und dann wieder loslege dann wird das bestimmt wieder anders sein und entspannend.“

Nach dem sehr informativen Start in den Messe-Tag traf ich dann auch wieder auf meine Lieben und wir machten erneut die Bloggerlounge unsicher. 

Wir versuchten auch das Gespräch mit Sebastian Fitzek zu sehen, allerdings war es da so extrem voll, dass das keinen Sinn machte. So sind wir wieder abgezischt, in der Hoffnung, ihn ja abends noch bei dem Krimi-Abend im Landgericht zu sehen. Dass das aber noch ganz anders kommen sollte, das wussten wir zu der Zeit ja noch nicht…

Ursula Poznanski erwischte ich auch noch kurz am Droemer Knaur Stand und lieb wie sie ist machte sie noch schnell ein Foto mit mir, obwohl sie schon auf dem Sprung war. 🙂

Am frühen Nachmittag machten Svenja und ich uns dann schonmal auf den Weg zum Landgericht, wo wir früh da sein wollten um Plätze für uns alle zu organisieren. Denn um 19 Uhr sollte die Lesung losgehen. Nach einigen Problemen mit unseren Navis… waren Svenja und ich dann um kurz nach 18 Uhr vorm Landgericht. Wir wunderten uns schon, wieso die Schlange noch gar nicht so lang war, freuten uns aber natürlich darüber. Nur leider hielt die Freude nicht so lange an denn als jemand den sehr unfreundlichen Türsteher fragte, bekamen wir die Erklärung für das niedrige Besucheraufkommen präsentiert:

Um 18 Uhr gingen die Türen auf, 140 Leute bekamen Tickets verteilt, und der Rest hatte Pech!

Echt jetzt? Was ist das für eine Organisation? Da das nirgendwo kommuniziert wurde kamen natürlich immer mehr Leute, die enttäuscht wieder gingen, und das hätten wir auch gemacht aber Svenja und ich warteten ja noch auf Katha und Martin, die wir schon per Sprachnachrichten vorwarnten. Da wir ja sowieso nichts anderes zu tun hatten, blieben Svenja und ich also vorm Landgericht stehen und wir hatten trotzdem jede Menge Spaß und tolles Wetter.

Bis…. Ja, bis dann ein Taxi vor unserer Nase hielt.

Ich machte ich noch drüber lustig, dass die Glücklichen mit den Tickets ja jetzt schön viel Zeit hatten um noch gemütlich durch die Gegend zu fahren und dann mit dem Taxi zu kommen….

… Als jemand ausstieg. Den ich kannte. Der Sebastian Fitzek sehr ähnlich sah!

Jetzt oder nie!

Und dann hab ich mir gedacht: JETZT ODER NIE! Und hab ihn angestupst. Und siehe da: Mein erster Eindruck täuschte mich nicht, es war Sebastian, der da aus dem Taxi stieg. Der Security – von uns nur „Der Schatten“ genannt – fand das natürlich überhaupt nicht witzig, dass ich Sebastian einfach ansprach und auch eine andere Frau, die wohl wichtig war, wollte mich sofort abwimmeln. Aber Sebastian ist einfach so ein klasse Kerl, dass er sich die Zeit für ein Foto mit mir und Svenja nahm, bevor er ins Landgericht musste. Ich wusste ja schon, dass er super offen auf seine Fans zugeht und seine Reaktion hat mich mal wieder darin bestärkt, dass er einfach ein total lieber Kerl ist, dem seine Leser über alles gehen. DANKE dafür, auch wenn du das hier mit Sicherheit niemals lesen wirst.

Wir waren super happy und total aufgekratzt und der Abend wurde so einfach nur super eingeläutet, obwohl nicht alles so verlaufen war wie wir uns das vorgestellt hatten.

Als Katha und Martin dann auch eingetroffen waren suchten wir uns einen L’Osteria in der Nähe aus, wo wir dann die größten Pizzen unseres Lebens serviert bekamen. Draußen, mit Decken, denn drinnen war natürlich schon alles voll. Die Pizzen passten nicht mal auf den Tisch, weil sie so riesig waren, und wir kamen den Rest des Abends einfach gar nicht mehr aus dem Lachen raus. Es war so super mit euch, auch an euch ein riesen DANKE!! 🙂

Der Samstag war dann für mich auch leider schon der letzte Messe-Tag und auch dieser Tag begann mit Sebastian Fitzek. Denn um 11:30 Uhr sollte am Droemer Stand eine Signierstunde mit ihm stattfinden. Als ich vor 10 Uhr das Messe-Gelände betrat dachte ich noch ich dürfte vielleicht noch gar nicht dort sein. Es war so leer, die Verlagsmitarbeiter trugen Kaffee von A nach B und auch am Droemer Stand war noch gar nichts los. Gegen 10 Uhr haben wir Mädels uns dann in die Schlange gestellt und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie voll es innerhalb kürzester Zeit dort wurde! Es wurde von allen Seiten gedrängelt, das Absperrband wurde ignoriert und viele Leute waren leider einfach ignorant und rücksichtslos. So ein Verhalten finde ich wirklich schade und das kann ich auch nicht nachvollziehen.

Wie auch immer, nach knapp 1,5 Stunden anstehen schaffte es auch die Knobi-Brot-Gang es zu Sebastian, der wie immer eine Engelsgeduld hatte und sich für jeden Fan Zeit nahm. Auch an die Situation vom Vorabend konnte er sich erinnern und freute sich, uns wiederzusehen.

Nach einer Runde Knobi-Brot fürs Knobi-Team und viel Spaß mit Mr. Banana in der Bloggerlounge, einigen schönen Erinnerungsfotos (diesmal sogar mit Maddy 🙂 ) und vieeeel Geknuddel zum Abschied, ging es für mich dann leider tatsächlich schon wieder zurück in die Heimat. Schon auf dem Heimweg hab ich euch alle ganz schrecklich vermisst und ich freue mich schon jetzt sehr auf jedes Wiedersehen! Hoffentlich ganz schnell und dann ganz oft!

Ganz lieben Dank an alle Beteiligten, es war wahnsinnig schön mit euch ♥

Danke für die Aufmerksamkeit ♥

5 Gedanken zu „Leipziger Buchmesse 2017

  1. Hallo Johanna 🙂

    ich hab dir ja schon bei Instagram geschrieben, dass es echt schön war, so viel Messezeit (mal wieder) mit dir zu verbringen. DIe beiden Messen sind immer Jahreshighlights, weil man dort so viele Menschen trifft, die man eigentlich (zumindest aus dem Alltag) kaum kennt, sich aber trotzdem so vertraut fühlt. Das find ich immer cool. Auch solche Begegnungen, wie die mit Sebastian Fitzek oder Markus Heitz… Das ist einfach MESSE! Ohne solche Leute könnte ich mir das gar nicht vorstellen. ABER auch ohne Begegnungen mit Leuten, wie Katha und dir wäre die Messe echt überhaupt nicht das, was sie ist. Und nun ist Svenja auch noch dabei und macht unsere Runde noch größer, was ich auch echt cool finde.
    Ich freue mich schon sehr auf Frankfurt. Und natürlich auf Köln. Aber auch das habe ich unter deinem Foto bei Instagram ja schon ausführlich erwähnt 🙂

    Bis ganz bald
    Viele Grüße
    Martin

    1. Lieber Martin,
      das kann ich alles so unterschreiben, geht mir ganz genauso 🙂 Ich freu mich auch schon riesig auf Köln und dann Frankfurt! 🙂 Aber ist ja nicht mehr lange!

      Drück dich!

  2. Hallo Johanna,

    ein schöner Bericht und ich fand es schön, dass wir uns auch wieder gesehen haben. Messezeit ist einfach immer wieder toll und ein HIGHLIGHT für mich. Wie schon Martin geschrieben hat, ist es ein großes Wiedersehen einer „Familie“ und die viele gemeinsame Zeit im Kreise sehr liebgewonnener Menschen. Erst recht, wenn es eine Gruppe ist, mit denen man nicht nur über Bücher und unser liebstes Hobby sprechen kann, sondern über vieles andere auch.

    Ich freue mich schon, dich in Frankfurt wiederzusehen und vielleicht schaffen wir es ja dort, wieder Abends gemeinsam Essen zu gehen. Ist immer wieder sehr lustig und toll mit euch.

    Drück dich und liebste Grüße,
    Uwe

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