„Deathland Dogs“ von Kevin Brooks

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Deathland Dogs Kevin Brooks

Genre: Roman, Jugendbuch, Dystopie
Erschienen: 22.03.2019
Verlag: dtv Verlag
Seiten: 544
Reihe: nein
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Das Cover von „Deathland Dogs“ spiegelt den Inhalt wunderbar wieder und ist ein echter Eyecatcher. Ich mag es sehr gerne.

„Ich weiß nicht wie ich das machen soll.“

Die Deathlands sind eine verlassene Wüste, in der es kaum noch Leben gibt. Darin können sich nur noch die wolfsähnlichen Deathland Dogs behaupten – umherstreunende Hunde, die in Rudeln um ihr Überleben kämpfen. Die einzigen Menschen, die es außerdem geschafft haben, zu überleben, leben in zwei verfeindeten Siedlungen: Die feindlichen Dau und der Clan, in dem der Junge Jeet lebt.

Doch Jeet ist nicht einfach nur einer der Überlebenden, er ist ein Hundskind. Als Baby von einem Rudel Deathland Dogs aufgegriffen und großgezogen, fühlt er sich den Hunden näher als den Menschen. Bei den Menschen lebt er seit einigen Jahren wieder nachdem er deren Rehumanisierungsprogramm durchlaufen hat. Doch in seinem Herzen ist er noch immer tief mit den Hunden verbunden.

Deathland Dogs Kevin Brooks

Jeet wird die bedeutsame Aufgabe zugeteilt, seine Geschichte und die der Siedlung aufzuschreiben. Kurz bevor es zu der alles entscheidenden Schlacht zwischen der Siedlung und den Dau kommen soll. Als dann jedoch die junge Chola Se – ebenfalls ein Hundskind wie Jeet – verschwindet, überschlagen sich die Ereignisse.

Kann Jeet Chola Se retten? Und was hat es mit dem dubiosen Pilgrim auf sich, dem die Macht zu Kopf gestiegen zu sein scheint?

„Deathland Dogs“ ist ein Jugendroman von Kevin Brooks und da ich ein großer Fan von ihm bin, war sofort klar, dass ich es lesen musste. Ich hab mich zudem sehr darüber gefreut, Kevin auf der Frankfurter Buchmesse 2019 endlich persönlich treffen zu können und hab mir sogleich eine Unterschrift von ihm gesichert.

Das Genre des Buchs zu beschreiben, ist schon gar nicht so leicht. Denn ist ein Roman, ein Jugendbuch, hat dystopische sowie fantastische Einschläge. Diese Mischung macht es aber auch gerade so spannend.

Die Idee, dass ein Kleinkind bei Hunden groß wird und dann zu den Menschen zurückkommt, finde ich besonders. Ist mir so vorher noch nie untergekommen.

Man merkt während des Lesens, dass Kevin Brooks sich gut mit Hunden auskennt und seine eigenen Hunde ausgiebig studiert hat, um die Einzelheiten deren Verhaltens perfekt wiedergeben zu können. Das ist ihm wirklich sehr gut gelungen.

Die große letzte Schlacht in den Deathlands

Auch die Beschreibung der neuen Welt in den Deathlands ist sehr plausibel. Dass die Geschichte irgendwann verwischt und wenige Menschen noch die Wahrheit der Vergangenheit kennen, wirkt gruselig, ist aber durchaus wahrscheinlich. Auch dass die wenigen Siedlungen, die es noch in dieser fernen Zukunft gibt, verfeindet sind und sich gegenseitig auslöschen wollen, ist sehr glaubwürdig.

Die größeren Fantasy-Einschläge wie riesige Aal-artige Fische, die sich durch den Sand schlängeln und alles fressen, was sich nicht in Sicherheit bringt, sind hingegen Geschmackssache. Für mich hätte es das nicht gebraucht. Die eher fremdartigen Namen der Protagonisten wie Jeet, Chola Se, Gun Sur, Starry oder Pilgrim machten es mir zu Beginn relativ schwer, der Handlung zu folgen. Ich tu mich immer etwas schwer damit, mir solche Namen gut und schnell zu merken, das mag aber anderen natürlich leichter fallen.

Gewöhnungsbedürftiges Stilmittel

Der einzig größere Kritikpunkt, den ich jedoch wirklich an „Deathland Dogs“ habe, ist die Art, wie es geschrieben ist. Ich dachte nach einigen Seiten es müsste sich um einen Fehler handeln und war verwirrt. Aber schnell wird klar: Was mich sehr gestört hat, war absolut beabsichtigt und ein Stilmittel des Buchs. Da Jeet Lesen und Schreiben gelernt hat, wurde er für die Aufgabe, die Geschichte niederzuschreiben, ausgewählt. Jedoch kann er nur so schreiben, wie er die Sätze denkt. Dies führt dazu, dass jegliche Zeichensetzung im Buch nicht der normalen Grammatik entspricht. Kommata sucht man vergeblich und das macht das Lesen doch etwas mühsam, muss ich sagen.

Klar, man gewöhnt sich schnell daran, dass das ein Stilmittel ist. Und wenn man zu Beginn noch einige Sätze 2 Mal lesen muss, so fällt es einem mit dem Fortschreiten der Geschichte zunehmend leichter, über fehlende Kommata hinwegzusehen. Doch ich kann mich nicht davon freisprechen, dass es mich wirklich bis zum Ende gestört hat. Und auch wenn es ein Stilmittel ist, muss ich leider dafür einen Stern abziehen.

Action & große Emotionen

Ansonsten ist der Roman eine wirklich spannende Geschichte gewesen, die ich in kürzester Zeit verschlungen habe. Emotional, dramatisch, action-reich und bis zum Schluss höchst spannend. Jedoch auch teilweise recht brutal und nichts für schwache Nerven.

Kevin Brooks ist es mal wieder gelungen, die Abgründe der Menschen aber auch ihre Menschlichkeit perfekt darzustellen.

Ich hätte mir jedoch auch eine Spoilerwarnung aufgrund von recht brutaler Gewaltdarstellung gegen Frauen gewünscht – vor allem, da es sich hier um ein Jugendbuch handelt. Ab 14 ist meiner Meinung nach nicht unbedingt angemessen!

Mensch oder Hund?

Einer der zentralen Fragen für Jeet ist: Bin ich ein Mensch oder ein Hund? Seine ständige Zerrissenheit und die Suche nach Antworten in einer kaputten, fast ausgelöschten Welt, bestimmt sein Leben. Und sorgt für den ein oder anderen Gedankenanstoß beim Lesen. Insbesondere die Andersartigkeit der Hundskinder, ihre Ausgrenzung innerhalb der Siedlung und die Art und Weise, wie man als „der Gute“ plötzlich zum Feind wird.. All das hinterlässt mich nachdenklich.

„Deathland Dogs“ ist nichts für schwache Nerven, konnte mich aber trotz der Kritik absolut überzeugen. Kevin Brooks schafft es immer wieder, mit einer scheinbaren Leichtigkeit Meisterwerke abzuliefern. Dennoch muss ich wegen meiner Kritikpunkte leider 1 Stern abziehen.

Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen für „Deathland Dogs“ von Kevin Brooks.

Kevin Brooks Autor

Kevin Brooks, geboren 1959, wuchs in einem kleinen Ort namens Pinhoe in der Nähe von Exeter/Südengland auf. Nach seinem Studium verdiente er sein Geld lange Zeit mit Gelegenheitsjobs. Seit dem überwältigenden Erfolg seines Debütromans ›Martyn Pig‹ ist er freier Schriftsteller. Für seine Arbeiten wurde er mit renommierten Preisen ausgezeichnet, u.a mehrfach mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis sowie der Carnegie Medal für „Bunker Diary“. Er schreibt auch Thriller für Erwachsene.

Mehr Stimmen zum Buch:

Astrolibrium

365 Seiten


Vielen Dank an dtv für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars auf der Frankfurter Buchmesse!

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