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Genre: Drama | Liebesroman
Erschienen: 15.03.2016
Verlag: Feuerwerke Verlag
Seiten: 444
Reihe: ja, Teil 1/3 – ACHTUNG, meine Rezension enthält Spoiler!
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Das Cover ist unaufdringlich aber trotzdem einprägsam. Dadurch, dass man nur die Silhouetten der Protagonisten sieht, bleibt viel Raum für die eigene Vorstellungskraft, was ich gut finde.
Das Telefon riss ihn aus dem Schlaf.
Jessica lernt eher zufällig Danny kennen, der sich mit seinen Freunden das Spielchen ausgedacht hat, möglichst viele Telefonnummern von Frauen einzusammeln. Ihre bekommt er nicht so leicht, auch wenn Jessica direkt fasziniert von Danny ist. Schon bald scheinen die zwei sich schnell näher zu kommen doch Danny warnt Jessica vor sich selbst und offenbart damit, dass er ein Geheimnis hat, was schwerwiegend sein muss.
Doch wie schwerwiegend dieses Geheimnis ist, das kann Jessica nicht ahnen.
Danny ist nicht nur krank sondern auch zutiefst traumatisiert und hat deshalb enorme Probleme damit, andere Menschen in sein Leben zu lassen. Die junge Liebe zwischen ihm und Jessica scheint zum scheitern verurteilt und doch lässt Jessica nicht locker.
So emotional die Geschichte um Danny auch ist, Jessicas Gefühle kamen einfach nicht bei mir an. Sie bleibt für mich die ganze Zeit über farblos und war mir leider absolut unsympathisch. Sie kam mir ungeduldig und naiv vor. Ich habe erst nach dem lesen festgestellt, dass es sich bei der Danny-Trilogie um eine wahre Geschichte handelt. Die Autorin gibt an, dass sie selbst die Protagonistin ist, dennoch kann ich meine Zweifel daran nicht ganz unterdrücken.
Ich möchte mit meiner Kritik auf keinen Fall Jessicas schrecklichen Erlebnisse, ihre Sorgen und Ängste um Danny oder ihre Art der Aufarbeitung diskreditieren, wenn die Geschichte wirklich auf einer wahren Begebenheit beruht. Wirklich nicht.
Dennoch war ich sehr enttäuscht, dass ein Roman, der so sehr gehyped wurde, so viele logische Stolpersteine beinhaltet und die Protagonistin so uninteressant beschrieben wird. Meiner Meinung nach wäre das vollkommen in Ordnung, würde es sich hierbei um eine Biographie handeln und nicht um einen Roman.
Als Roman hat mich „Dem Horizont so nah“ aber so wenig gepackt, dass ich die folgenden Bücher nicht mehr lesen werde.
Die logischen Stolpersteine, die ich eben erwähnt habe, äußern sich zB. so:
Im einen Moment ist Jessica Dannys bester Freundin gegenüber noch total skeptisch und mag sie nicht, wenige Seiten später sagt sie, dass sie die junge Frau als Freundin liebt.
Im einen Moment ist Jessica Dannys bester Freundin gegenüber noch total skeptisch und mag sie nicht, wenige Seiten später sagt sie, dass sie die junge Frau als Freundin liebt.
Zu Beginn ist es noch nicht klar, ob es überhaupt zu einer Beziehung zwischen den beiden kommt oder ob Danny Jessica wiederholt abblitzen lässt. Dennoch sagt er plötzlich zu ihr, dass er sich verliebt hat und die beiden sind sofort ein Paar. Alles passiert in so einer unrealistischen Abfolge, dass ich teilweise wirklich Probleme hatte, der Handlung zu folgen.
Einige Male musste ich zurückblättern, weil ich dachte, ich hätte etwas wichtiges überlesen.
Zwischen den einzelnen Abschnitten im Buch liegen manchmal Wochen oder Monate, trotzdem entwickeln sich die beiden Charaktere kaum weiter. Es erscheint mir nicht sehr glaubwürdig, dass Jessica auch nach Monaten der Beziehung nie thematisiert, wieso sie Danny nicht anfassen darf. Und das obwohl schon am Anfang der Beziehung immer wieder die sexuelle Anziehungskraft zwischen den beiden betont wird.
Befremdlich fand ich, dass Jessicas Eltern und generell ihre Familie so gut wie keine Rolle im Buch spielen. Auch Jessicas Job wird nicht näher in die Story mit einbezogen und generell erfährt man extrem wenig über ihr Leben. Jessica scheint nur für Danny und höchstens noch für ihren Hund und das reiten zu leben. Deswegen konnte ich während der gesamten Lese-Dauer keine Bindung zu der jungen Protagonistin aufbauen.
Alles in allem war mir das Buch zu eindimensional für so eine dramatische Geschichte. Meiner Meinung nach wurde auch weder mit dem Thema Missbrauch oder Drogen noch einer möglicher psychologischer Betreuung richtig umgegangen. Es wird keine Triggerwarnung im Buch ausgesprochen – obwohl die definitiv angebracht wäre. Vielmehr vermittelt das Buch den Eindruck, dass jeder Teenager dazu in der Lage ist, einem schwerst traumatisierten Menschen oder einer Drogensüchtigen im Alleingang zu helfen.
Das ist gerade im Hinblick auf die eher junge Zielgruppe meiner Meinung nach unverantwortlich.
Das ist gerade im Hinblick auf die eher junge Zielgruppe meiner Meinung nach unverantwortlich.
Ich kann beim besten Willen die vielen positiven Rezensionen nicht nachvollziehen. Aber das ist ja auch das Tolle am lesen: Jeder kann es anders empfinden.
Ich werde nicht weiterlesen und kann auch nur leider nur 1 von 5 Sternen vergeben.
Jessica Koch begann bereits in der Schulzeit damit, kürzere Manuskripte zu schreiben, reichte diese aber nie bei Verlagen ein.
Anfang 2016 erschien dann schließlich ihr Debütroman „Dem Horizont so nah“.
Das Buch belegte wochenlang Platz 1 der Bestsellerlisten und soll 2019 in die Kinos kommen.
Anfang 2016 erschien dann schließlich ihr Debütroman „Dem Horizont so nah“.
Das Buch belegte wochenlang Platz 1 der Bestsellerlisten und soll 2019 in die Kinos kommen.
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Ein Gedanke zu „„Dem Horizont so nah“ von Jessica Koch“