Lilly Lindner – Die Autobiographie der Zeit [Rezension]

Titel: Die Autobiographie der Zeit
Autor: Lilly Lindner
Genre: Roman
Erschienen: 02.05.2016
Verlag: Droemer Knaur
Seiten: 240
erhältlich als: Hardcover, eBook
Reihe: nein

Das Cover ist wunderbar. Natürlich ist auch dieses Buch von Lilly Lindner in einem Blau-Ton gehalten, wie der aufmerksame Leser es von ihr gewohnt ist. „Die Autobiographie der Zeit“ ist darüber hinaus sehr liebevoll und treffend illustriert, was das Buch optisch zu einem Highlight macht. Als ich es in den Händen hielt fiel mir auch direkt die Größe des Buchs auf denn dies hier ist kein normales Hardcover, es ist kleiner. Erst war ich fast ein wenig enttäuscht darüber aber im Nachhinein ist die Aufmachung des Buchs genau richtig gewählt.

Evan sagte zu mir: „Ich kann den Mond sehen. Er hängt am Himmel wie du an der Zeit.“

„Die Autobiographie der Zeit“ ist genau das was der Titel verspricht: Eine Geschichte über die Zeit, personifiziert durch ein namenloses Mädchen, oder wenn man es so sehen will, durch Lilly Lindner. Dieses Mädchen kommt vom Planeten Winter, um eine von 4 Mächten auf unserer Erde zu werden. Da gibt es David – die Beständigkeit -, Kevin – der Raum -, Shay – der Abgrund – und eben die Zeit.
Die vier Freunde werden auf Winter auserwählt um auf die Erde zu kommen und sind von dem Zeitpunkt an unsterblich und begleiten uns durch das Buch, alles aus der Sicht der Zeit.

Lilly Lindner ist eine meiner absoluten Lieblings Autorinnen und so habe ich auch dieses Buch von ihr blind gekauft. Ich war mir zu 100% sicher, dass ich alle ihre Bücher lieben würde. Umso enttäuschter war ich, als ich feststellte, dass „Die Autobiographie der Zeit“ absolut nicht zu ihren sonstigen Büchern passt.Ich liebe Lilly Lindners Schreibstil seit dem ersten Buch, das ich von ihr gelesen habe und deswegen bin ich ihr auch so verfallen. Ihr tiefgründiger brutal ehrlicher und dennoch verträumter Schreibstil ist genau das, was ihre Leser so sehr an ihr lieben. So sehr ich aber auch Lillys Worte liebe – ein wenig mehr Inhalt muss ein Buch schon für mich haben.

In diesem Buch besteht eine Seite aus einem Kapitel und sehr oft auch nur aus einem Satz. Das ist ein Stilmittel, welches man durchaus mögen kann. Für mich kam dadurch aber leider einfach nicht viel Inhalt rüber.

Auch „Die Autobiographie der Zeit“ ist wieder einmal ein sprachliches Kunststück. Eine konkrete Handlung bleibt für mich aber leider auf der Strecke und deswegen konnte ich, so leid mir das tut, einfach gar nichts mit diesem Buch anfangen. Auch mit größter Mühe fand ich nur zu sehr wenigen Metaphern einen Zugang und das finde ich wirklich sehr schade.

Die Illustrationen gefielen mir sehr gut, ebenfalls Lillys Ausdrucksweise. Deswegen, aber auch nur deswegen, kann ich noch 2 von 5 Sternen vergeben. Sehr schade. Aber ich bin mir sicher, dass die Autorin mich beim nächsten ihrer Bücher wieder voll mitreißen kann.

Lilly Lindner wurde 1985 in Berlin geboren. Bereits mit fünfzehn begann sie autobiographische Texte und Romane zu schreiben. Ihr Debüt „Splitterfasernackt“ stand monatelang auf der Bestsellerliste. Zuletzt erschienen von ihr das Jugendbuch „Was fehlt, wenn ich verschwunden bin“ und „Winterwassertief“.

 

 

 

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Ein Gedanke zu „Lilly Lindner – Die Autobiographie der Zeit [Rezension]

  1. Wer versteht die Zeit? Niemand. Niemand kann sie begreifen und genau das sollte dieses Buch vermitteln. Ich liebe es weil es uns die Welt zeigt wie sie ist und weil ich jeden einzelnen Satz aussagekräftig genug finde das er ruhig ein einziges Kapitel füllen kann. <3

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