Francesca Haig – Das Feuerzeichen I [Rezension]



Titel:
 Das Feuerzeichen I
Autor: Francesca Haig
Genre: Roman | Fantasy | Dystopie
Erschienen: 26.10.2015
Verlag: heyne fliegt | Randomhouse
Seiten: 480
erhältlich als: Hardcover, eBook
Reihe: ja, Teil 1/3

„Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen.

Es ist die Welt der jungen Cass, die selbst eine Omega ist, weil sie das zweite Gesicht besitzt. Während sie Verbannung, Armut und Demütigung erdulden muss, macht ihr Zwillingsbruder Zach Karriere in der Politik. Cass kann und will diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt zu kämpfen. Für Freiheit, für Gerechtigkeit. Für eine Welt, in der niemand mehr ausgegrenzt wird. Doch die Rebellion hat ihren Preis, denn sollte Zach dabei sterben, kostet das auch Cass das Leben …“ [Quelle:klick]

Das Cover finde ich ehrlich gesagt nicht so schön. Das Omega-Zeichen passt zwar sehr gut zur Geschichte aber die Farben des Covers und die Schrift sprechen mich persönlich nicht so sehr an.

Ich hatte immer gedacht, sie würden nachts kommen, stattdessen ritten die sechs Männer zur heißesten Zeit des Tages über das Flachland.

Cass ist ein Omega – das bedeutet, sie ist der verstoßene Zwilling und ihr Zwillingsbruder ist der Alpha, dem eine rosige Zukunft bevorsteht. Omegas haben meist körperliche Einschränkungen oder sie können Dinge, die die Alphas nicht können und sind deswegen eine Bedrohung.

ein Zwilling darf bleiben

Cass ist eine Seherin, man sieht ihr äußerlich nicht an, dass sie anders ist als ihr Bruder Zach. Deswegen wird Cass nicht wie andere Omegas schon im Kleinkindalter gebrandmarkt und aus der Gesellschaft verstoßen. Sie hat „Glück“ und darf bis sie eine Jugendliche ist in ihrer Familie verbleiben. Doch trotzdem ist allen klar, dass entweder Cass oder Zach verbannt werden muss denn so ist es immer. Es gibt einen Zwilling, der bleiben darf und einen, der als Omega gebrandmarkt wird.

tiefe Verbundenheit

Dennoch sind die beiden auf extreme Weise miteinander verbunden, auch wenn sie sich den Rest ihres Lebens nie wieder sehen. Geschieht dem einen Zwilling etwas ernsthaftes, so ergeht es dem anderen Zwilling gleichermaßen. Stirbt der eine Zwilling, sterben beide.

Das ist die Welt, die Francesca Haig hier erschaffen hat und womit sie eine grandiosen Idee umgesetzt hat, wie ich finde. Die Idee, dass jeder Mensch einen Zwilling hat und man mit diesem für immer verbunden ist, finde ich wirklich gut.

Auch die Welt, wie sie sich unter diesen Umständen sehr wahrscheinlich entwickeln würde, finde ich in „Das Feuerzeichen“ wirklich sehr gut umgesetzt.

Leider weist das Buch aber auch einige Längen auf, vor allem im 2. und 3. Drittel. Für meinen Geschmack wurden hier viele Sätze zu oft wiederholt (ich kann das Wort Beichtmutter echt nicht mehr „hören“!), ganz offensichtliche Dinge ausgesprochen obwohl sie auch der Fantasie des Lesers hätten überlassen werden können und die Handlung wurde künstlich in die Länge gezogen.

zieht sich leider etwas

Das finde ich wirklich schade denn ich denke das Buch wäre eine echte Spannungkanone gewesen, wenn es 200 Seiten kürzer gewesen wäre. So hab ich mich leider durch einige Längen durchgequält, die unnötig waren. Die Spannung kam aber immer wieder durch, sodass ich doch dran geblieben bin und auch Teil 2 lesen werde.

sympathische Protagonistin

Die Protagonistin Cass finde ich sympathisch und sehr erwachsen. Sie macht einen authentischen Eindruck auf mich und ich konnte mich in vielen Situationen in sie hineinfühlen. Gerade die Art, wie sie die Zwillinge sieht, konnte ich gut nachvollziehen.

Dafür fand ich leider den Protagonisten Kip sehr farblos und langweilig. Er hat für mich einfach viel zu wenig Charakter und läuft Cass nur blind hinterher. Ich verstehe nicht ganz wieso alle anderen Protagonisten so stark ausgearbeitet wurden, nur Kip nicht. Und das, obwohl er eine zentrale Rolle in diesem ersten Teil spielt. Kip hat mich teilweise doch etwas geärgert, hauptsächlich aber gelangweilt.

Gut aber nicht vollkommen überzeugend

Ich habe für diesen ersten Teil wirklich lange gebraucht, habe zwar fast täglich darin gelesen aber doch verging ca. ein Monat, bis ich es durch hatte. Die schon erwähnten Längen bringen mich leider dazu Sterne abzuziehen aber dennoch kann ich dem Feuerzeichen 3 von 5 Sternen geben.

 

Francesca Haig wuchs in Tasmanien auf und promovierte in Literaturwissenschaften an der Universität Melbourne. Wenn sie nicht gerade an ihren eigenen Texten arbeitet, unterrichtet sie Kreatives Schreiben an der Universität von Chester. Für ihre Gedichtsammlungen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit Das Feuerzeichen legt sie nun ihre erste Romantrilogie vor. Francesca Haig lebt mit ihrer Familie in London.

Hier geht es zur Leseprobe!



Vielen Dank an das Bloggerportal und Randomhouse  für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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