Ursula Poznanski – Die Verratenen I [Rezension]

Titel: Die Verratenen
Autor:Ursula Poznanski
Genre: Dystopie | Jugendbuch
Erschienen: 01.06.2013
Verlag: Loewe
Seiten: 464
erhältlich als: Hardcover, Broschiert, eBook, Hörbuch
Reihe: ja, 1/3

„Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines
Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende
Zukunft vor sich – Rias Leben könnte nicht besser sein.
Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft.
Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre
Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr
vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt.“ [Quelle:klick]

Bei dem Cover hätte ich zunächst nicht unbedingt ein Jugendbuch geschweigedenn eine Dystopie erwartet. Es ist in Schwarz/Weiß gehalten, man sieht nur ein Blatt sowie den Titel etc.. Durch die Schlichtheit fällt es auf und mir gefällt es. Die ganze Reihe ist sehr ähnlich gestaltet und hat deswegen einen hohen Wiedererkennungswert.

Ich weiß, dass etwas Furchtbares passiert sein muss, als Tomma den Raum betritt.

Eleria und ihre Freunde führen ein Leben in den Sphären, abgeschottet von der Außenwelt und in vermeintlicher Sicherheit. Die Außenwelt ist von Eis und Schnee überzogen, ein Leben außerhalb der großen Kuppeln kaum mehr möglich. Dennoch gibt es sogenannte Clans, die in kleinen Gruppen verstreut in der Natur leben und die Sphärenbewohner angreifen.

Innerhalb der Sphären gibt es eine Rangliste, die die Macht und den Einfluss bestimmen. Eleria ist auf Rang 7 und ihre besondere Fähigkeit, die sie stets mit einem Mentor trainiert, ist dass sie Menschen lesen kann wie Bücher. Es ist sogut wie unmöglich ihr etwas vorzumachen, Lügen wittert sie sofort und ebenso kann sie sich selbst perfekt kontrollieren und ganz bewusst ausstrahlen, was gerade gefordert wird.

Ihr Freund Aureljo ist sogar auf Platz eins und besitzt die Gabe, die Menschen zu begeistern und zu führen.

Als Eleria, auch Ria genannt, jedoch eines Tages zufällig ein Gespräch mitbekommt, welches nicht für ihre Ohren bestimmt ist, verändert sich ihre Welt schlagartig. Denn sie erfährt, dass sie und einige andere getötet werden sollen da sie angeblich Verräter sind. Schnell ist klar, dass ein Leben in den Sphären für die betroffenen 6 keine Option mehr ist und so landen sie in der gefährlichen Außenwelt. Doch nichts ist so wie es scheint.

„Die Verratenen“ ist der Auftakt einer Trilogie und ich bin schon wirklich spät dran mit Lesen denn es ist schon Mitte 2013 erschienen. Jetzt hab ich es aber endlich geschafft und ich bin wirklich begeistert.

„[…] manchmal stoßen äußere Ereignisse das Innere so heftig an, dass es den Halt verliert.“ – Pos. 1159

Ich habe mir im Vorfeld nicht so viele Gedanken um die Story gemacht und hatte deswegen keine besonderen Erwartungen. Innerhalb kürzester Zeit war ich jedoch vollkommen gefangen in der Geschichte und konnte den Reader kaum noch aus der Hand legen. Ich bin wirklich positiv überrascht und freue mich schon total auf die Fortsetzungen.

Der Schreibstil ist total flüssig und einfach zu verstehen, alle Zusammenhänge sind dem Leser schnell klar, auch wenn es auf den ersten Seiten ein wenig verwirrend ist. Man muss sich ersteinmal zurecht finden in dieser Welt, die aus Hermetoplast-Kuppeln besteht und auch die Rangliste fand ich zunächst irritierend. Hat man sich aber einmal auf diese andere Welt eingelassen – vor allem auch auf die Namen! – so wird man mit einer spannenden Geschichte belohnt, die es in sich hat. Vor allem der Wandel, den die Charakteren vollziehen je mehr sie erfahren, dass ihr bisheriges Leben eine große Lüge war, ist sehr schön skizziert.

„In einem Moment am Leben, im nächsten nicht mehr. So funktioniert der Tod, da gibt es keinen Prolog und keine Vorbereitung.“ – Pos. 5082

Einzig und allein ein Kritikpunkt fällt mir bisher auf: Ria ist doch oft für meinen Geschmack ein Wenig zu emotionslos. Wobei das wirklich nicht das richtige Wort ist denn sie hat und zeigt schon ihre Gefühle. Ich finde aber dass es ihr ein kleines Bisschen an Tiefgang fehlt, doch vielleicht kommt das auch noch. Nichtsdestotrotz vergebe ich an „Die Verratenen“ 5 von 5 Sternen weil ich es einfach sehr gerne und schnell gelesen habe und mich nie gelangweilt fühlte. Für jeden Dystopie-Fan ein Muss, finde ich!

Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem
Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte
die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen Deutschlands und schreibt zudem
Thriller-Bestseller im Erwachsenenbuch. Sie lebt mit ihrer Familie im
Süden von Wien.

Hier geht es zu meinen Rezensionen zu den anderen Teilen der Reihe

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