Titel: Die Vernichteten
Autor: Ursula Poznanski
Genre: Dystopie | Jugendbuch
Erschienen: 21.07.2014
Verlag: Loewe
Seiten: 528
erhältlich als: Hardcover, eBook, Hörbuch
Reihe: ja, 3/3 – Achtung, die Rezension kann Spoiler zu den anderen Teilen beinhalten!
Sphärenbund sie töten wollte. Trotz widriger Umstände macht sie sich auf
den Weg, um die drohende Katastrophe zu verhindern und das Leben von
Clans und Sphärenbewohnern zu schützen. Doch dann offenbart sich ihr
etwas, womit sie nicht gerechnet hat. Etwas von solcher Grausamkeit,
dass es fast unvorstellbar scheint. Etwas, das alles, was sie bisher an
Verschwörungen aufgedeckt hat, bei Weitem übertrifft.“ [Quelle:klick]
Wir sehen sie kaum in der Dunkelheit, sie sind Schatten zwischen dem Flackern der Fackeln.
Ria hat mittlerweile erfahren, weswegen sie und ihre Freunde getötet werden sollen und nach und nach setzt sich für sie das große Puzzle ihrer eigenen Fragen zusammen. Sie ist wieder auf der Flucht denn bei den Schwarzdornen konnten Ria, Tycho, Sandor und Andris nicht bleiben. Denn Quirin ist nicht mehr bei den Schwarzdornen und niemand weiß wo er ist, woraufhin Yann das Gerücht in die Welt setzt, Ria und Tycho hätten ihn ermordet. Doch was steckt wirklich dahinter? Ist eventuell sogar Quirin selbst der jenige, der die ehemaligen Sphärenbewohner Ria und Tycho aus dem Weg schaffen will?
Die beiden werden vor ein Gericht gestellt und von den Schwarzdornen zum Tode verurteilt und können nur deswegen entkommen, weil Sandor sich für sie verbürgt. Andris steht ebenfalls hinter den beiden und so werden die vier Freunde aus dem Clan ausgeschlossen und finden sich erneut ohne Schutz in der Wildnis wieder.
Aureljo und Dantorian befinden sich immer noch in der Sphäre Vienna 2 und Ria fasst den Plan, dort wieder hin zu müssen um nicht nur die beiden zu retten sondern alle Sphärenbewohner. Denn das Geheimnis, was Ria endlich aufgedeckt hat, ist ein tödliches.
Die Stadt unter der Stadt hat aufgehört, ein Zufluchtsort zu sein, sie ist ein Kerker, in dem die Zeit still steht, während sie an der Oberfläche weiterfließt und ungenutzt verloren geht. – Seite 34
Die Auflösung dessen, weswegen Ria und co getötet werden sollten und was es mit der Verschwörung auf sich hat, finde ich wirklich gut gelungen. Ursula Poznanski hat mit „Die Vernichteten“ ein spannendes Trilogie-Ende gezaubert, welches ich absolut überzeugend fand. Für mich sind keine wichtigen Fragen offen geblieben.
Ich fand es sehr schön, dass Tycho in diesem Teil etwas mehr Bedeutung zugesprochen wurde und Aureljo und Dantorian in den Hintergrund gerückt sind. Aureljo wurde mir schon in Teil 2 immer unsympathischer und da passte es mir gut, dass er in Teil 3 nicht mehr so eine wichtige Rolle spielte.
Eben noch fand ich eine halbe Stunde furchtbar kurz, jetzt erscheint sie mir wie purer Luxus. So viel Zeit werden wir nicht mehr haben. Im schlimmsten Fall bleiben uns nur Sekunden. – Seite 476
Andris habe ich in „Die Vernichteten“ sehr ins Herz geschlossen und Sandor blieb weiterhin einer meiner Favoriten, auch wenn er sich nach seiner Verbannung aus dem Clan ebenfalls eher im Hintergrund aufhält. Maiossa fand ich sehr unterhaltsam und ein wirklich gut gelungener Charakter.
Ich muss allerdings sagen, dass mir die Auflösung wer in Teil 1 die Nachrichten an Rias Salvator geschickt hat, eigentlich schon vorher klar war und ich deswegen nicht mehr überrascht darüber war. Auch die Ähnlichkeit zwischen Grauko und Quirin ist mir schon im Vorfeld aufgefallen. Und trotzdem kann ich nicht sagen, dass das Buch dadurch Spannung verloren hätte. Es ist wirklich eine Kunst, den Spannungsbogen so aufrecht zu erhalten obwohl der Leser schon Teile der Lösung erraten kann. Ich kann auch bei dem Trilogie-Ende wieder nur sagen: Top, Frau Poznanski! Ich bin hin und weg.
… und hoffe insgeheim natürlich jetzt auch etwas auf eine Verfilmung!
„Die Vernichteten“ ist ein würdiger Trilogie-Abschluss und steht den beiden Vorgängern in nichts nach! Ich vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen.
Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das
Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die
Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem
Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie
Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche
Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte
die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der
erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen Deutschlands und schreibt zudem
Thriller-Bestseller im Erwachsenenbuch. Sie lebt mit ihrer Familie im
Süden von Wien.