Kim Kestner – Zeitrausch, Spiel der Vergangenheit [Rezension]

Titel: Zeitrausch – Spiel der Vergangenheit
Autor: Kim Kestner
Genre: Roman | Fantasy
Erschienen: 06.03.2014
Verlag: Impress
Seiten: 287
erhältlich als: eBook
Reihe: ja, Teil I einer Trilogie

„Es sollte ein gewöhnlicher Sommerferientag werden. Ausschlafen,
frühstücken, vom kleinen Bruder genervt werden, die Sonne genießen. Doch
dann muss die siebzehnjährige Alison feststellen, dass ihr Bruder
verschwunden ist. Schlimmer noch, es hat ihn nie gegeben – zumindest
nicht in dieser Realität. Und damit beginnt das Spiel: Im Rausch durch
die Zeiten, vor Millionen von Zuschauern und einer unerbittlichen Jury
bekommt Alison die Aufgabe, die Vergangenheit so zu korrigieren, dass
sie wieder in ihre ursprüngliche Gegenwart zurückkehren kann. Eine
Aufgabe, die Alison durch sämtliche Jahrhunderte führt, vor unmögliche
Herausforderungen stellt und viel schwieriger ist, als sie es sich
jemals vorgestellt hat. Gerade mit dem geheimnisvollen Kay an ihrer
Seite, der sie viel besser kennt, als es eigentlich möglich sein sollte …“ [Quelle:klick

 
Das Cover finde ich sehr ansprechend. Es ist in Rot-Tönen gehalten und nicht knallig sondern eher verträumt. Man erkennt einen Baum im Wind, Licht und eine Uhr im Hintergrund. Es ist keine Person zu sehen.
Eine blecherne Melodie reißt mich aus dem Schlaf.
 
Alison ist ein ganz normaler Teenager mit einer ganz normalen Familie und einem kleinen Bruder, der ihr gerne auf die Nerven geht. Er, Jeremy, liest heimlich ihr Tagebuch und versucht Eichhörnchen zu fangen. Und dann passiert eines Tages das Undenkbare: Alison wacht auf und hat plötzlich keinen Bruder mehr. Ihre Eltern wissen nichts von Jeremy und denken Alison ist ihr einziges Kind. Alison versteht die Welt nicht mehr, doch schnell muss sie feststellen, dass das erst der Anfang von etwas ist, was ihre Welt vollkommen auf den Kopf stellt.
Denn Alison wird unfreiwillig in eine weit entfernte Zukunft teleportiert und findet sich in einer Show wieder, in der es darum geht dass sie ihren Bruder retten soll. Es gibt ein Ereignis in Alisons Leben was dazu geführt hat, dass es ihren Bruder nicht gibt und Alison soll nun durch die Zeit reisen um in verschiedenen Realitäten dieses Ereignis zu verhindern. 
Als einzige Hilfe bekommt sie einen Scout gestellt, der geheimnisvolle Kay, der mit ihr durch die Zeit reist und ihr beistehen soll, ohne ihr zu viel zu verraten.
Und so beginnt für Alison eine Reise durch verschiedene Zeiten und Realitäten, stets begleitet von der Ungewissheit ob sie ihren Bruder jemals wiedersehen wird.

 

Wie ist es wohl wenn man davon überzeugt ist, einen Bruder zu haben und alle bestreiten es plötzlich? Niemand will etwas von Jeremy wissen und Alison zweifelt an ihrem eigenen Verstand. Ich habe selber eine Schwester und finde diese Vorstellung schockierend, ich kann Alisons Verzweiflung sehr gut nachvollziehen. Und dann soll sie auch noch selbst dafür verantwortlich sein, ob sie ihre Welt wieder hingebogen bekommt oder nicht. Alison muss in die Vergangenheit reisen und ein bestimmtes Ereignis verhindern und bekommt währenddessen einige Steine in den Weg gelegt. 
Die Erinnerung an etwas, dass du nie wieder erreichen wirst, obwohl es
gleich neben dir existiert, ist schlimmer, als einen geliebten Menschen
sterben zu sehen. – Pos. 1714
Doch auch Hilfe bekommt sie, wenn auch zunächst sehr fragwürdige. Kay scheint Alison zu kennen aber sie hat ihn noch nie gesehen und erst nach und nach, Stück für Stück, erfahren wir was dahinter steckt. Ob die beiden sich wirklich kennen oder nicht und wie Kay ihr helfen kann. Und natürlich erhält auch in „Zeitrausch“ die Liebe ihren Einzug.
 

„Jede Liebe hat ihre Zeit und jede Zeit ihre Liebe.“ – Pos. 697

Wie verhält man sich wenn man in die Vergangenheit reist? Was kann man tun ohne etwas im Lauf der Geschichte zu verändern? Jeder Schritt kann schwerwiegende Folgen haben, die man niemals abschätzen könnte. In einer Zeitreise gibt es viele Regeln, die zu beachten sind, und nicht alles ist leicht einzuhalten. Doch eins ist Alison klar: Sie muss um jeden Preis ihren Bruder zum Leben erwecken.
„Wir dürften gar nicht hier sein! Wenn der Jogger uns umrunden hätte müssen und dadurch zwei Sekunden später auf die Kreuzung getroffen wäre, wo ein Bus ihn angefahren hätte, und gestorben wäre, wären seine nachfolgenden Generationen ausgelöscht worden. Vielleicht ist deine beste Freundin darunter oder der Mann deiner zukünftigen Tochter. Also, sprich mit niemandem. Berühre niemanden. Stehe niemandem im Weg!“ – Pos. 744

„Zeitrausch“ war zum Teil etwas verwirrend und für mich. Ich denke man muss sich einfach auf die Geschichte einlassen, ansonsten wird es schwer einen Zugang zu der Story zu finden. 
Das ist mir zum Glück gelungen und so war ich sehr schnell gefesselt von der Geschichte. 
 „Soll
das bedeuten, dass überall auf der Welt Doppelgänger von mir
rumlaufen?“ „In gewisser Weise. […] Nur dass es nicht lediglich eine
Welt gibt, sondern unfassbar viele.“ – Pos. 800
Es haben sich allerdings nach dem ersten Band für mich noch nicht alle Fragen geklärt, was ja auch nicht schlimm ist da es der Auftakt einer Trilogie ist.

„Menschen verschwinden manchmal spurlos. Noch nie davon gehört? Denk mal darüber nach, wer dafür verantwortlich sein könnte.“ – Pos. 820
„In welcher Realität lebst du?“, frage ich ihn. […]
„In einer Realität, in der ich nie mehr lieben werde“ – Pos. 892
„Zeitrausch“ sorgte bei mir manchmal für Verwirrung, klärte aber auch sehr viel davon wieder auf. Es ist ein Buch bei dem man schon ab und zu stoppen muss um sich sicher zu sein, dass man gedanklich hinterher kommt. So ging es zumindest mir. Ich finde die Story aber wirklich kurzweilig und total spannend und möchte unbedingt wissen wie es weitergehen wird. Ich bin sehr gespannt, was da noch auf uns Leser zukommt und kann mir schon ein Bisschen vorstellen, in welche Richtung das Ganze gehen wird.

Mich konnte der Auftakt zu dieser neuen besonderen Trilogie überzeugen und deswegen gebe ich trotz anfänglicher Verwirrung 5 von 5 Sternen.

Hier gelangt ihr zur kostenlosen Leseprobe: Klick
Kim Kestner, geboren 1975 in Gifhorn, studierte Visuelle Kommunikation
und gründete später eine Marketingagentur. Als Kind klebte sie gebannt
an den Lippen ihres Vaters, der ihr immer fantastischere Geschichten
erzählte. Irgendwann gingen ihm dann die Ideen aus, deshalb entschloss
sie sich, selbst Geschichten zu erfinden. Doch erst als sie ebenfalls
Kinder bekam und sich Gute-Nacht-Geschichten ausdenken musste, erinnerte
sie sich wieder an ihre Idee und fing an zu schreiben. Heute
veröffentlicht sie regelmäßig Fantasyromane und erzählt immer noch
Gute-Nacht-Geschichten …

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