Wulf Dorn ist ein Meister auf seinem Gebiet. Wenn es nach mir geht schreibt niemand bessere Psycho-Thriller als er und das hat er meiner Meinung nach auch wieder in „Die Kinder“ bewiesen. Dieser Thriller hat seinen Namen wahrlich verdient denn er ist wahnsinnig spannend und legt ein irres Tempo vor.
Die Ereignisse wirken zunächst eher harmlos und man fragt sich an einigen Stellen, wie die Handlungsstränge zusammenführen werden. Zwischen den Kapiteln gibt es immer wieder Einblicke in Situationen überall auf der Welt verstreut, in denen Kinder eine große Rolle spielen, und diese Szenen lassen die Spannung und die Verwirrung noch größer werden.
„Alles in der Welt hatte zwei Gesichter, und hinter allem Guten verbarg sich stets auch etwas Böses.“ – Seite 102
Je weiter die Handlung voranschreitet, desto klarer wird auch die Auflösung des Ganzen. Trotzdem gibt es gegen Ende noch ein paar Wendungen, mit denen ich absolut nicht gerechnet habe und die richtig einschlagen! Ich konnte das Buch nicht mehr weglegen und musste wissen, wie es weitergeht. Wenn ein Thriller mich richtig überrascht, dann ist der meist von Wulf Dorn geschrieben und auch hier hat er das mal wieder gut geschafft.
Mein Freund sagte, als ich ihm was über das Buch erzählt habe: „Da bekomm ich ja schon vom zuhören Albträume!“ 🙂
Mit „Die Kinder“ schlägt Wulf eine etwas andere und für ihn neue Richtung ein. Das kann ich aber nicht weiter erklären ohne zu spoilern, lasst euch einfach überraschen.
Ich muss sagen, dass dieses Buch bestimmt nicht für jeden geeignet ist. Viele Frauen, die ich kenne, haben ein Problem mit Gewalt in Büchern, in die Kinder verwickelt sind, und wenn das bei dir auch der Fall sein sollte, dann lies dieses Buch lieber nicht. Auch für Schwangere ist es vielleicht nicht das Richtige, ich war beim lesen immer ganz froh, nicht schwanger zu sein. Wer das Buch schon gelesen hat, weiß bestimmt sofort was ich meine.
Ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben denn es hat mich aus meiner Thriller-Flaute befreit.
Am meisten überzeugt hat mich dann auch noch die starke Gesellschaftskritik, die Wulf Dorn hier sehr geschickt anbringt. Wenn man das Buch weglegt, kann man auf jeden Fall nicht anders als über einige Szenen noch mal genau nachzudenken.
„Die Kinder“ hat alles, was ein guter Thriller braucht: Spannung pur, unerwartete Wendungen, Verwirrung, etwas Blut aber nicht zu viel und zu guter Letzt eine Handlung, die so noch nicht da gewesen ist.
Deswegen vergebe ich gerne 5 von 5 Sternen.
Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem zwölften Lebensjahr. Seine Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und Zeitschriften und wurden mehrfach ausgezeichnet. Die Faszination für das Unheimliche und Geheimnisvolle führte ihn zunächst in das Horror-Genre, ehe er die Spannbreite des Thrillers für sich entdeckte. Sein 2009 erschienener Debütroman Trigger wurde ein internationaler Bestseller. Auch seine weiteren Romane sind inzwischen in zahlreiche Sprachen übersetzt. Dorn war zwanzig Jahre in einer psychiatrischen Klinik tätig. Dort schulte er zunächst als Arbeitstrainer Patienten in Büroberufen, ehe er in die psychiatrische Versorgungsforschung wechselte und an einem EU-Projekt zur beruflichen Reintegration mitwirkte. Danach vermittelte er als Jobcoach psychisch kranke Menschen ins Berufsleben. Diese Begegnungen mit menschlichen Schicksalen und Dorns Interesse an psychischen Phänomenen spiegeln sich in vielen seiner Geschichten wider.
Hier gehts zur Leseprobe!
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Heyne Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, noch vor dem Erscheinungstag! 🙂
Hier gelangt ihr zu meinen anderen Rezensionen zu Büchern von Wulf Dorn:
Auf der Suche nach weitere Rezensionen zu „Die Kinder“ bin ich auf deinen Blog gestoßen – ein wundervoller Name! Und ich habe deine Besprechung mal frech bei meiner verlinkt (=
Liebe Grüße
Janna
Danke liebe Janna, da freu ich mich sehr! 🙂