Titel: Mirror
Autor: Karl Olsberg
Genre: Thriller
Erschienen: 15.08.2016
Verlag: Aufbau Verlag
Seiten: 400
erhältlich als: Broschur, eBook
Reihe: nein
Ob du willst oder nicht.
Wie digitale Spiegelbilder wissen Mirrors stets, was ihre Besitzer wollen, fühlen, brauchen. Sie steuern subtil das Verhalten der Menschen und sorgen dafür, dass jeder sich wohlfühlt. Als die Journalistin Freya bemerkt, dass sich ihr Mirror merkwürdig verhält, beginnt sie sich zu fragen, welche Macht diese Geräte haben. Dann lernt sie den autistischen Andy kennen und entdeckt, dass sich die Mirrors immer mehr in das Leben ihrer Besitzer einmischen – auch gegen deren Willen.
Als sie mit ihrem Wissen an die Öffentlichkeit geht, hat das unabsehbare Folgen …“[Quelle:klick]
Carl Poulson saß entspannt am Steuer seines Tesla und las ein Buch, während er vorschriftsgemäß mit nicht mehr als fünfundfünzig Meilen pro Stunden den Highway 101 Richtung Norden entlangfuhr.
Andy verliebt sich in ein Mädchen, alles nur wegen seinem neuen Mirror. Doch als seine Freundin Victoria plötzlich für ihn nicht mehr erreichbar ist und ihr Mirror ausrichten lässt, Victoria würde ihn nicht mögen und erst recht nicht mehr sehen wollen, bricht eine Welt für Andy zusammen.
Derweil stellt die Journalistin Freya fest, dass auch ihr Mirror sich eigenartig verhält, ja, er scheint sogar Gefühle zu entwickeln.
Immer mehr spitzen sich die einzelnen Geschichten zu und der Verdacht manifestiert sich immer mehr: Die Mirror entwickelt eigene Ziele, die sie kaltblütig durchsetzen – auch wenn sie ihre Besitzer damit in große Gefahr bringen.
Dieses Gedankenexperiment ist Karl Olsberg wirklich gut gelungen. Behutsam führt er uns an die Benutzung der Mirror heran und mit seinen Protagonisten lernen auch wir als Leser das Gerät schätzen und sehen die Vorteile, die es bringen kann. Doch es dauert nicht lange bis auch die Schattenseiten ans Tageslicht treten und sich eine enorme Spannung aufbaut.
Die Kapitel zeigen unterschiedliche Handlungsstränge um die einzelnen Protagonisten, die zu Beginn noch nicht so recht zusammengehören wollen. Im Verlauf des Buchs fügen sie sich jedoch wie Puzzleteile zusammen und ergeben zum Schluss ein perfektes Gesamtbild.
Ich hatte während des lesens häufiger ein beklemmendes Gefühl und den Gedanken „Bitte lass es niemals Wirklichkeit werden“! Ich bin überzeugt davon, dass der Mirror und sein Einfluss nicht so weit von unserer Realität entfernt ist und wir alle besser über die Verwendung solcher Geräte nachdenken sollten, um ein ähnliches Szenario zu vermeiden. Die Menschheit ist aber leider nunmal bequem und verschließt die Augen vor Problemen zugunsten einer Technik, die das Leben kurzfristig einfacher macht.
Was den technischen Fortschritt und die „Verdummung“ der Menschen angeht, trifft Karl Olsberg meiner Meinung nach ins Schwarze.
Von einem wirklich guten Thriller erwarte ich vor allem Spannung, gut ausgearbeitete Charaktere und Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte. „Mirror“ erfüllt diese Punkte fast zu 100 %, an ein paar Stellen hätte es aber noch einen Tick unerwarteter sein können. Ich hätte für das Genre eher die Bezeichnung Scrience-Fiction-Thriller verwendet weil es das meiner Meinung nach noch besser trifft.
Ich hab „Mirror“ sehr gerne gelesen und fand es wirklich spannend, ich könnte mir auch einen zweiten Teil vorstellen. Auch ein Film wäre bestimmt sehr gut umsetzbar.
Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen.
Hier geht es zur Leseprobe!
Vielen Dank an Christine Seiler vom Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!