Ally Condie – Cassia & Ky: Die Auswahl [Rezension]

 
 
Titel: Cassia & Ky – Die Auswahl
Autor: Ally Condie
Verlag: Fischer
Genre: Endzeit-Jugendroman
Erscheinungsjahr: 2011
Seiten: 464
erhältlich als: Hardcover, Taschenbuch, E-Book
 

„Das System sagt, wen du lieben sollst was sagt dein Herz?
Für die 17-jährige Cassia ist heute der wichtigste Tag ihres Leben: Sie erfährt, wen sie mit 21 heiraten wird. Doch das Ergebnis überrascht alle: Xander, Cassias bester Freund, ist als ihr Partner vom System ausgewählt worden. Als jedoch, offenbar wegen eines technischen Defekts, das Bild eines anderen Jungen auf dem feierlich überreichten Microchip auftaucht, wird Cassia misstrauisch. Kann das System wirklich entscheiden, wen sie lieben soll?“ 

  

 „Die Auswahl“ ist der erste Teil der Cassia & Ky – Trilogie. Beim Störbern durch diverse Buchrezensionen und die Amazon-Datenbank bin ich über Cassia & Ky gestolpert und die Geschichte hat mich direkt angesprochen. 
 
Ich entwickele immer mehr eine besondere Vorliebe für Geschichten, die in einer anderen Gesellschaft spielen. Die postapokalyptisch sind und die gesamte Welt von Grund auf neu aufbauen. Ich finde es sehr spannend sich eine Welt vorzustellen, die in gewissen oder allen Aspekten unseres Lebens komplett abweicht. 
 
Wir werden bei „Die Auswahl“ direkt ins Geschehen geworfen und entdecken eine Welt, die scheinbar perfekt ist. Alle ernsten Krankheiten wurden ausgerottet und „die Gesellschaft“ – das Oberhaupt dieser neu erschaffenen Welt – trifft alle Entscheidungen des Lebens. Welche Kleidung getragen wird, was wann und wo gegessen wird, wer welchen Job zugeteilt bekommt, wann man stirbt… Und auch die Entscheidung, an wen man sich für sein Leben in einer Ehe binden soll, wird einem abgenommen. 
 

der ideale Partner wird wissenschaftlich ermittelt

 
Der „ideale Partner“ wird dieses Ergebnis wissenschaftlicher Übereinstimmungen der Gene und der Charaktereigenschaften genannt und groß gefeiert. Keiner zweifelt je an der Auswahl, die für die Menschen getroffen wird. Jeder fügt sich in sein Schicksal und verliebt sich scheinbar auf Kommando in den errechneten Partner.
 
So geht es auch unserer Protagonistin Cassia in den Anfängen. 
Da es sich hierbei um einen Jugendroman handelt und man das auch an einigen Stellen gut merken kann, durchschaut man schnell die Handlung der Geschichte. Es ist weder eine große Überraschung, dass Cassias bester Freund als idealer Partner ausgewählt wurde, noch dass sie sich dennoch durch scheinbare Zufälle in einen anderen verliebt.
 

leider zu durchschaubar

 
Die ganze Handlung an sich ist für meinen Geschmack leider zu durchschaubar.
Durch die Umgebung und die ganzen Rahmenhandlungen, die einen immer tieferen Einblick in das neue Gesellschaftssystem gewähren, wird die Geschichte wiederum interessant. 
 
Was mir gut gefallen hat ist, dass man durch die dargestellte Gesellschaftsform und die Hörigkeit der Menschen daran erinnert wird, welche für uns selbstverständlichen Dinge in Wirklichkeit überhaupt nicht selbstverständlich sind. Vor allem kulturelle Errungenschaften unserer und früherer Generationen werden als selbstverständlich erachtet. Man vermisst sie erst wenn man nicht jede Musik hören darf, die man will. Oder man nicht die freie Auswahl an Büchern hat, nicht selbst schreiben kann und jedes Erbstück vom Staat einkassiert wird.
 

ich bin zwiegespalten

 
Ich bin der Meinung, dass diese Selbstverständlichkeit leider sehr verbreitet ist und mag an Cassia & Ky sehr den Weckruf, diese Dinge wieder mehr zu schätzen.
 
Es handelt sich wie gesagt um ein Jugendbuch und es dreht sich alles um eine Liebesgeschichte. Diese jedoch bleibt in meinen Augen leider sehr seicht und ich konnte dem nicht viel abgewinnen. Nichtsdestotrotz werde ich auch die weiteren Bände von Cassia & Ky lesen und hoffe auf den Umsturz des Systems. 
 
Zwiegespalten vergebe ich 3 von 5 Punkte.
 
 

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