„Wachstumsschmerz“ von Sarah Kuttner

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Wachstumsschmerz Sarah Kuttner Rezension

Genre: Roman
Erschienen: 26.09.2013
Verlag: Fischer Verlag
Seiten: 288
Reihe: nein
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„Wachstumsschmerz“ ist der erste Roman von Sarah Kuttner, dessen Cover sie nicht selbst gestaltet hat. Jedoch war sie indirekt dennoch für das Cover verantwortlich, denn sie hat einen Illustrator der NEON gebeten, das Cover zu entwerfen, wie sie bei der Lesung in Bochum kürzlich erzählt hat.

Erst mochte ich das Cover nicht so gerne weil es eher chaotisch wirkt aber im Laufe des Buches habe ich es immer besser verstanden und so auch

Ein und aus und ein und aus und ein…

Ich zitiere eigentlich den Klappentext nicht mehr in meiner Rezension aber der erste Satz der Kurzzusammenfassung beschreibt den Inhalt von „Wachstumsschmerz“ so gut, dass ich einfach nicht anders kann.

„Luise und Flo sind ein Paar und beschließen, endlich erwachsen zu werden.“

Das trifft den Nagel so gut auf den Kopf denn genau darum geht es in Sarah Kuttners Roman im Grunde genommen. Vor allem um Luise, die doch so einige Probleme mit dem Erwachsen-werden hat. Wieso muss man Karriere machen und sein eigenes Geld verdienen, am besten immer mehr und immer mehr? Wieso muss man in einer Beziehung irgendwann zusammenziehen und es muss alles perfekt klappen? Und wieso überhaupt muss das Leben als Erwachsene so kompliziert sein?

Als Luise nach einigen Beziehungs-Jahren mit Flo zum ersten Mal in eine gemeinsame Wohnung zieht, bricht relativ schnell alles über ihr zusammen. Sie versteht sich selbst nicht und sie versteht auch Flo nicht mehr.

Man könnte Luises Probleme Luxusprobleme nennen. Sie albern finden und als unwichtig abtun. Sarah Kuttner widmet sich aber dieser Art der Identitätskrise, wenn sich etwas einschneidend im Leben verändert (huch, wir wohnen jetzt zusammen!) und sich alles so endgültig anfühlt (das war jetzt alles?“. Diese Probleme sind vielleicht nicht die schwierigsten, sie sind aber durchaus weit verbreitet und es wert, sie mal zu beleuchten.

Identitätskrise

Nicht jede Beziehung überlebt den Schritt der gemeinsamen Wohnung. Nicht jeder stellt nach 10 Jahren im selben Job fest, dass dieser genau die richtige Wahl war. Und nicht alle Eltern sind stolz auf den Werdegang ihrer Kinder, nicht jedes Verhältnis ist perfekt.

Diese Punkte werden wie gewohnt locker flockig von Sarah Kuttner abgehandelt und so ist auch „Wachstumsschmerz“ wieder ein sehr unterhaltsamer kurzweiliger Roman.

Vor allem das Thema des Erwachsen-werden hat Kuttner sehr schön umschrieben. Wer weiß schon, wie das geht? Luise ist überfordert mit den Anforderungen des Lebens an sie – und das konnte ich teilweise gut nachvollziehen.

Ein Aspekt, den ich wunderbar umgesetzt finde ist, dass Luise sich mit ihrer Schwester Jana austauscht und von ihrer Seite immer wieder gezwungen wird, sich selbst zu reflektieren. Denn Jana studiert Psychologie und ist somit auch ein guter Sparringspartner für die strauchelnde Luise.

Ich bin nicht richtig überzeugt

Dennoch konnte ich mich nicht so gut mit dem Roman identifizieren. Es hatte für mich doch an einigen Stellen Längen und Luises Art, in allem nicht so richtig voran zu kommen, hat mich eher genervt als dass ich es nachempfinden konnte. Muss ich natürlich auch nicht, das ist schon klar, jedoch hat es mich frustriert beim Lesen zurückgelassen. Es war teilweise sogar so, dass ich eher auf Flos Seite war als auf Luises und dass ich die Protagonistin oft am liebsten geschüttelt hätte.

Daher kann ich leider diesmal nur 3 von 5 Sternen geben. Mich packen ihre anderen Romane mehr.

Sarah Kuttner wurde 1979 in Berlin geboren und arbeitet als Moderatorin. Sie wurde mit ihren Sendungen »Sarah Kuttner – Die Show« (VIVA) und »Kuttner.« (MTV) bekannt und arbeitete mehrfach für die ARD. Bei zdf.neo hat sie das Großstadtmagazin »Bambule« und die Talkshow »Kuttner plus Zwei« moderiert. Seit 2016 produziert und moderiert sie die monatliche Veranstaltungsreihe »Kuttners schöne Nerdnacht« und seit 2017 moderiert sie gemeinsam mit Stefan Niggemeier den Podcast »Das kleine Fernsehballett« auf Deezer. Ihre Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und den Musikexpress wurden im Fischer Taschenbuch Verlag veröffentlicht. Ihr erster Roman »Mängelexemplar» erschien 2009 und stand wochenlang auf der Bestsellerliste. Danach erschienen die Romane »Wachstumsschmerz« (2011) und »180 Grad Meer« (2015). Sarah Kuttner lebt in Berlin.

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