Der Herbst und sein tieferer Sinn

„Ich geb dir eine Auszeit“, sagt mein Körper und wird krank.
Schenkt mir eine Grippe oder irgendetwas anderes, was sich so anfühlt. Im Wartezimmer meiner Hausärztin steht ein Flipchart, „Wir haben die Grippe-Impfung! Melden Sie sich am Empfang“, und ich ziehe genervt die Augenbrauen zusammen. Grippe-Impfung, na, das ist jetzt wohl zu spät. Nächstes Jahr vielleicht.

Ich könnte darüber sinnieren, dass ich bestimmt zu viel Stress in der letzten Zeit hatte. Dass mein Körper mir eine Auszeit auferlegt, weil er weiß, dass das die einzige Lösung ist um mich zu stoppen. Ich geb es zu, darüber hab ich in den letzten Tagen auch wieder viel nachgedacht. Ich hatte ja Zeit…

Es gibt wenig Punkte, die mich wirklich arg gestresst haben, emotional. Ich hatte unschöne Gespräche auf der Arbeit und ich nun habe eine Entscheidung zu treffen. Eine wichtige. Ich habe einen Rückschlag eingesteckt und daraus Schlüsse gezogen, die weh tun, gleichzeitig aber auch total wichtig für mich sind. Die mich auferstehen lassen werden, gestärkt und voller Energie.

Ich glaube fest daran, dass alles aus einem Grund passiert.
Eine blöde Erkältung oder was auch immer, die kommt einfach im Herbst, alle sind gerade krank und ich hab mich irgendwo angesteckt, kein Thema. Aber was, wenn das nur die halbe Wahrheit ist? 

Ich glaube, dass der Herbst und der Winter dafür da sind, zur Ruhe zu kommen.

Sein Nest zu bauen und sich einzukuscheln.
Mit den Menschen zu sein, die man liebt.
Energie zu tanken, für die nächsten Schandtaten, die man plant.

 

Seitdem ich diesen Podcast von Jacko Wusch gehört habe, denke ich auch über den spirituellen Sinn von Jahreszeiten nach und ich kann da viel für mich rausziehen, gerade jetzt im Herbst.

Ich hab in den letzten 2 Jahren viel über mich selbst gelernt und diese Learnings kamen alle von Rückschlägen.

Immer wenn mich etwas aus der Bahn geworfen hat, dann bin ich in mich gegangen und habe so lange über die schmerzhaften Realitäten nachgedacht, bis es nicht mehr so doll weh tat.

An dem Punkt kann ich jetzt wieder sein. Ich kann darüber nachdenken, wieso ich den Stress, der mich jetzt krank gemacht hat, nicht erkannt habe. Wieso ich denke, dass viel Arbeit gut ist, wenn sie Spaß macht. Woher diese Glaubenssätze kommen und wieso es mir so schwer fällt, sie gehen zu lassen.

 

 

Ich kann das aber auch einfach abhaken und speichern unter „Bin ich halt mal krank, was solls“. 

Schreibe einen Kommentar