Anna Snoekstra – Ihr letzter Sommer [Rezension]


Titel: Ihr letzter Sommer
Autor:  Anna Snoekstra
Genre: Thriller
Erschienen: 15.08.2016
Verlag: Harper Collins Verlag
Seiten: 304
erhältlich als: Taschenbuch, eBook
Reihe: nein

„„Mein Name ist Rebecca Winter. Ich wurde entführt.“ 

Im Sommer 2003 verschwindet die 16-jährige Rebecca Winter spurlos. Elf Jahre später greift die Polizei eine junge Rumtreiberin auf, die behauptet, Rebecca zu sein – und der Gesuchten tatsächlich so täuschend ähnlich sieht, dass deren Familie sie mit offenen Armen aufnimmt. Die vermeintliche verlorene Tochter genießt die ungewohnte Zuwendung und schlüpft mit wachsender Begeisterung in Rebeccas Kleider und Leben. Doch je intensiver sie sich mit ihrer Rolle identifiziert, desto tiefer dringt sie in Rebeccas Gefühlswelt vor. Und kommt der tödlichen Wahrheit um ihr Verschwinden immer näher …“[Quelle:klick]

Das Cover wirkt eher wie das eines Jugendbuchs als eines Thrillers, ist aber trotzdem passend. Ich mag es sehr gern, vor allem durch die Schriftart, die so wirkt wie von einer alten Schreibmaschine. Es ist fast ein bisschen schade, dass ich das eBook gelesen habe und das Buch jetzt nicht in meinem Bücherregal steht. Ich finde hier auch tatsächlich mal den deutschen Titel viel besser als den Originaltitel „Only Daughter“.

Ich war schon immer gut darin, eine Rolle zu spielen.

Vor 10 Jahren ist Rebecca Winter verschwunden, spurlos, und niemand rechnet mehr damit dass Sie noch gefunden werden kann. Das kommt einer jungen Frau, die es nicht so genau mit dem Gesetz nimmt und von der Polizei aufgegriffen wird, sehr zu Gute. Denn sie sieht Rebecca auch nach über 10 Jahren nach Rebeccas Verschwinden erstaunlich ähnlich – und nutzt das prompt aus. Sie gibt sich für Rebecca aus und bringt damit einiges erneut ins Rollen.Innerhalb kürzester Zeit glauben ihr alle – einschließlich der Polizei und der Familie – dass sie die verschwundene Tochter ist. Sie richtet sich in Rebeccas Leben ein und versucht somit ihr eigenes verkorkstes Leben hinter sich zu lassen.

Doch was ist Rebecca wirklich passiert? Kann ihre Doppelgängerin mit der Schuld leben, Rebeccas Verschwinden nicht aufzudecken? Was ist mit dem eifrigen Polizisten, der sich die Zähne an dem Fall ausgebissen hat? Und wie lange kann sie vor Rebeccas Familie dieses Leben vortäuschen?

Wer träumt nicht selbst von Zeit zu Zeit davon, sein Leben mit jemand anderem zu tauschen? Ich bin mir sicher, jeder hat diesen Gedanken ab und zu. Doch was heißt es wirklich, sich in das Leben eines verschwundenen Mädchens einzunisten? Man kennt die Person überhaupt nicht und muss sich so verhalten wie sie, Erinnerungen vortäuschen, die man nicht haben kann, und seine Familie lieben, als wäre es die eigene.Was passiert dann, wenn die Familie sich seltsam verhält? Man kann sie ja nicht einfach fragen, ob man sich untypisch benommen hat. Ob sie wissen, dass man gar nicht der ist, für den man sich ausgibt.

Wer ist Rebecca?

Was macht man, wenn man plötzlich verfolgt wird und Angst hat um sein Leben? Man kann nicht einfach zur Polizei gehen denn das würde das ganze Kartenhaus zum Einsturz bringen.

All diese Fragen stellt sich „Rebecca“ in „Ihr letzter Sommer“ auch mit der Zeit. Zudem kommt sie irgendwann an den Punkt, dass ihr Gewissen ihr übel mitspielt weil niemand erfahren wird, was mit Rebecca passiert ist. Sie möchte das Verschwinden der jungen Frau aufklären und gerät in einen Strudel aus Lügen, Gewalt und Angst.

Spannung bis zum Schluss

Dieses Buch hat alle meine Erwartungen übertroffen. Der Plot an sich ist ja schon spannend aber was Anna Snoekstra für Wendungen einbaut, hat mich wirklich überzeugt. Ich hab die ganze Zeit über eine Ahnung gehabt, wie es ausgeht, und habe einfach mal komplett falsch gelegen. Das passiert mir immer seltener bei Thrillern aber „Ihr letzter Sommer“ hat es wirklich geschafft, mich zu fesseln und absolut zu überzeugen.

Die Charaktere sind alle wahnsinnig interessant und ich würde sogar noch mehr über sie erfahren wollen. Ich würde tatsächlich Bücher aus der Sicht der einzelnen Charaktere lesen weil es alles so ein großes Puzzlespiel ist, dass ich hier noch viel Potenzial sehe.

Ich will nicht zu viel spoilern, ihr müsst das Buch wirklich selbst lesen wenn euch die Story anspricht. Ich hab es verschlungen. Ich werde Anna Snoekstra im Auge behalten und definitiv weitere Bücher von ihr lesen.

Es ist ganz klar für mich, dass ich hier 5 von 5 Sternen vergeben kann!

Anna Snoekstra, Jahrgang 1988, wuchs in Canberra auf und zog mit 18 Jahren nach Melbourne, wo sie Film und Creative Writing studierte. Sie hat mehrere Kurzfilme und Musikvideos gedreht, bevor sie sich ganz aufs Schreiben konzentrierte. Ihre Geschichten sind in zahlreichen Literaturmagazinen erschienen; die Erzählung „Greyfields“ schaffte es auf die Shortlist für den renommierten „Viva La Novella“-Preis 2014. Ihre Lieblingsautoren sind Joyce Carol Oates und Susan E. Hinton, ihr Lieblingszitat stammt von Charles Bukowski: „Finde, was du liebst, und lass es dich töten“.

Hier geht es zur Leseprobe!



Vielen Dank an Netgalley  für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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