Sarah Lotz – Die Drei [Rezension]

Titel: Die Drei
Autor: Sarah Lotz
Genre: Thriller
Erschienen: 11.08.2014
Verlag: Goldmann | Randomhouse
Seiten: 512
erhältlich als: Broschur, eBook, Hörbuch
Reihe: ja 1/2

„Der Tag, an dem es passiert, geht als „Schwarzer Donnerstag“ in die
Geschichte ein. Der Tag, an dem vier Passagierflugzeuge abstürzen,
innerhalb weniger Stunden, an vier unterschiedlichen Orten. Es gibt nur
vier Überlebende. Drei davon sind Kinder, die fast unverletzt aus den
Flugzeugwracks steigen. Die vierte ist Pamela May Donald, die gerade
noch so lange lebt, dass sie eine Nachricht auf ihrem Handy hinterlassen
kann. Eine Nachricht, die die Welt verändern wird. Eine Nachricht, die
eine Warnung ist …“ [Quelle:klick]

 
Das Cover ist sehr mysteriös und ansprechend gestaltet, ohne zu viel zu verraten. Im Nachhinein fallen mir Details auf, die mir vorher nicht so bewusst waren. Wie z.B. dass ein vierter Streifen neben den drei roten zu sehen ist. Das ist mir wirklich erst nach dem lesen aufgefallen, muss ich zugeben.

Komm schon, komm schon, komm schon…

 

Am „Schwarzen Donnerstag“ geschieht etwas, womit keiner rechnet und was schnell hohe Wellen schlägt: 4 verschiedene Flugzeuge stürzen unabhängig voneinander über verschiedenen Kontinenten ab und nur 3 Kinder überleben, alle anderen Passagiere sterben bei diesem Unglück. 

In „Die Drei“ wird dieser Tag nun von verschiedenen Blickwinkeln aus beleuchtet, alles verpackt in einem Buch der fiktiven Autorin Elspeth Martins. Darin gibt es einige Interviews mit Hinterbliebenen und anderen Betroffenen, Chat-Protokolle, Augenzeugenberichte etc., alles zusammengefasst in einem Sachbuch über die Flugzeugabstürze. 

Daraus ergeben sich verschiedene Handlungsstränge unterschiedlicher betroffener Personen, die sich am Ende mehr oder weniger zu einem Gesamtbild zusammenfügen.

„Die Drei“ ist der erste Teil einer Thriller-Serie von Sarah Lotz und für mich alles andere als ein Thriller. Durch die nüchterne Darstellungsweise im Rahmen eines Buchs im Buch geht für mich jegliche Spannung verloren, die potentiell möglich gewesen wäre. Auch muss ich sagen, dass mir die Handlung rund um Pastor Len überhaupt nicht zugesagt hat. Er ist das Oberhaupt einer Glaubensgemeinschaft, zu der auch Pamela gehört. Pamela sitzt in einem der abgestürzten Flugzeuge und nimmt kurz vor ihrem Tot eine Botschaft auf, in der sie Pastor Len erwähnt und sagt er solle die Menschen vor etwas warnen. 

Diese Botschaft nimmt Pastor Len zum Anlass, eine neue Glaubensbewegung zu begründen und das Gerücht zu streuen, die überlebenden Kinder seien die „Apokalyptischen Reiter“. Von da an dreht sich ein großer Teil des Buchs nur noch um Religion und wie sehr sie die Menschen beeinflussen kann. Damit kann ich persönlich überhaupt nichts anfangen, was mich bei „Die Drei“ tatsächlich dazu gebracht hat, teilweise Absätze zu überspringen weil ich nicht zum x-ten Male lesen wollte wie die Menschen sich „erretten“ lassen und dass sie denken, die Welt ginge unter. Das war wirklich langatmig für mich und meiner Meinung nach hätte man bei diesem Thema locker 100 Seiten abkürzen können. 

Alles rund um den Flugzeugabsturz im „Selbstmord-Wald“ in Japan, bei dem der kleine Junge Hiro überlebt, finde ich jedoch sehr gut und interessant dargestellt. So gibt es zum Beispiel Chat-Protokolle zwischen Hiros Cousine und ihrer Internetbekanntschaft sowie einen Augenzeugenbericht des Mannes, der Hiro im Wald findet. 
Bei diesem Erzählstrang kommt durchaus Spannung auf. Auch erinnert mich Hiros Cousine und ihre Erzählweise an Haruki Murakami, was mir ganz gut gefallen ist.

Auch das Mädchen Jess, die nach dem Absturz bei dem homosexuellen Paul lebt, war für mich interessant. Rund um Jess geschehen sehr seltsame Dinge, die Paul mehr und mehr verzweifeln lassen. 

Alles in allem muss ich aber sagen dass es mir einfach zu viele verschiedene Handlungsstränge sind. Ich hab den Überblick verloren und musste oft zwischendurch überlegen, um welche Person es sich im jeweiligen Kapitel handelt und wo der Bezug zum Flugzeugabsturz ist. 

Der für mich größte Minuspunkt ist aber noch ein anderer: Die Mysterien rund um die Kinder werden einfach immer weiter an die Spitze getrieben, auch zum Ende des Buchs allerdings so gar nicht erklärt. Mir fehlt hier eindeutig die Auflösung des Ganzen und ich war wirklich extrem frustriert nachdem ich „Die Drei“ zu Ende gelesen hatte. Das Ende wirkt erst so als würde es die Geschichte abrunden können, umso enttäuschter war ich dann aber als das überhaupt nicht geschieht. Was hat es denn nun mit den Kindern auf sich? Sind sie die „apokalyptischen Reiter“, Aliens oder was auch immer? 

Ich weiß nun auch dass es sich bei „Die Drei“ um den Auftakt einer Reihe handelt, habe aber gelesen dass der zweite Teil auch keine Auflösung beinhalten soll. Ich muss wirklich sagen, dass mir durch die fehlende Erklärung des ganzen absolut die Lust vergangen ist, diese Reihe noch weiter zu verfolgen. 

Auch wenn es in „Die Drei“ durchaus gute Ansätze gibt ist mir das Buch im Ganzen jedoch zu übernatürlich und die Auflösung bis jetzt völlig unklar. Ich kann hier leider nur 2 von 5 Sternen vergeben.

Hier gelangt ihr zur kostenlosen Leseprobe: Klick

Sarah Lotz ist Drehbuch- und Romanautorin und lebt mit ihrer Familie und diversen Tieren in Kapstadt, Südafrika.

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

2 Gedanken zu „Sarah Lotz – Die Drei [Rezension]

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