Josh Malerman – Bird Box [Rezension]

Titel: Bird Box
Autor: Josh Malerman
Genre: Roman | Horror
Erschienen: 16.03.2015
Verlag: penhaligon | Randomhouse
Seiten: 320
erhältlich als: Hardcover, eBook, Hörbuch
Reihe: nein

„Malorie ist hochschwanger, als immer mehr Menschen aus aller Welt von
einem schrecklichen Wahnsinn befallen werden und sterben. Gleichzeitig
häufen sich die Meldungen von etwas Unheimlichem, dessen bloßer Anblick
die Raserei auslösen soll. Schon bald herrscht überall gespenstische
Ruhe. Die wenigen Überlebenden haben sich in kleinen versprengten
Gruppen zusammengefunden und verbarrikadieren sich in ihren Häusern.
Malorie versucht alles, um die Menschen, die sie liebt, zu beschützen –
in einer Welt, die von vier Wänden und verdunkelten Fenstern begrenzt
wird. Und in der man den Tod erblickt, sobald man nur die Augen öffnet …“ [Quelle:klick]

 
Das Cover ist wirklich toll, oder? Es ist ein absoluter Eyecatcher und wartet mit ein paar Besonderheiten auf. Der Schutzumschlag ist in der Mitte mit einem runden Loch versehen, durch das man die auf dem Einband aufgedruckte Vögel sehen kann. Und mein absolutes Highlight ist dass die Schrift im dunklen leuchtet! Ich bin hin und weg von dieser Idee.

Malorie steht in der Küche und überlegt.

 

In „Bird Box“ geht es um die junge Frau Malorie, die gerade herausgefunden hat dass sie ungewollt schwanger geworden ist. Sie hat diese neue Veränderung in ihrem Leben noch gar nicht richtig verarbeitet als um sie herum plötzlich seltsame Dinge passieren. In den Nachrichten häufen sich mysteriöse Todesfälle. Menschen attackieren ihr Umfeld und bringen sich dann auf brutalste Weise selbst um, die Welt gerät aus ihren Fugen. 

Malorie lebt mit ihrer Schwester Shannon zusammen und zunächst ist nur Shannon beunruhigt von den jüngsten Ereignissen doch schon sehr bald muss auch Malorie sich eingestehen, dass die Welt sich verändert und ihr Leben zunehmend in Gefahr ist.

Abwechselnd erleben wir Kapitel in der Gegenwart und in der Vergangenheit und mit dem Fortschreiten des Buches fügt sich so alles in ein Gesamtbild ein. 

In der Vergangenheit erleben wir mit Malorie die Reise zu einem Haus, in dem sich einige Überlebende versammelt haben um zusammen der tödlichen Welt zu trotzen, während wir in den Kapiteln über die Gegenwart miterleben wie Malorie mit ihren zwei Kindern über einen Fluss zu einem uns unbekannten Ziel manövriert. 
Das alles geschieht mit verbundenen Augen denn inzwischen gibt es die ersten Vermutungen, was in der Welt los ist: Die Menschen erblicken „Wesen“, die ihren Verstand übersteigen und dadurch wird jeder der sie sieht verrückt und bringt sich um.  

Die Häuser werden verhangen, die Menschen decken ihre Augen ab und versuchen irgendwie zu überleben. Doch was geschieht wenn das gesamte System zusammenbricht, es weder Krankenhäuser noch Polizei gibt und die Nahrungsmittelversorgung sich dem Ende zuneigt? Kann man alleine ein Kind in diese verstörende neue Welt setzen?

„Bird Box“hat mich allein schon vom Cover so angelacht dass ich es unbedingt lesen wollte, auch wenn ich in letzter Zeit eher wenig spannende Bücher gelesen habe und auch zugegeben nicht so richtig wusste um was es sich hierbei handelt. Umso positiver wurde ich von diesem Buch überrascht!

Von Seite 1 an konnte ich mich sehr gut mit Malorie identifizieren, sie ist zu Beginn noch sehr skeptisch gegenüber der „Wesen“ und das wäre ich an ihrer Stelle wohl sicher auch. Ihre hysterische Schwester Shannon nimmt sie am Anfang nicht ernst und erst als ihr etwas zustößt wendet sich das Blatt für Malorie schlagartig. Sie sucht Zuflucht in dem Haus, in dem einige Überlebende zusammenwohnen und gemeinsam ihren Alltag bestreiten. Dort lernt sie unter anderem Tom kennen, der ihr Motivation und Unterstützung zugleich ist und sie weitermachen lässt, egal was auch passiert. 

Derweil häufen sich die Todesfälle in der Welt immer mehr und bald schon weiß man nicht mehr was außerhalb des Hauses vor sich geht. Die Hausbewohner verbinden sich die Augen wenn sie draußen im Brunnen Wasser holen und die Fenster werden alle abgedeckt. Die ständige Angst vor den Wesen draußen ist allgegenwärtig und bedrückend.

Im Gegensatz dazu erleben wir mit Malorie aber auch die angsteinflößende Gegenwart, in der sie mit ihren Kindern in einem Boot an einen uns unbekannten Zufluchtsort reist. Dabei wird sie nicht nur von den Wesen verfolgt sondern auch von unheimlich großer Angst um sich und um ihre Kinder. Wird sie es schaffen? Hat sie zu lange gewartet um diese Reise anzutreten? Wird sie überhaupt jemand am anderen Ende des Flusses erwarten oder ist es ein hoffnungsloses Himmelfahrtskommando? 

Josh Malerman hat mit „Bird Box“ ein fantastisches Endzeit-Szenario erschaffen, dass mir wirklich unter die Haut ging. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven und teilweise schon recht brutal aber gerade in diesen Szenen so faszinierend ausgearbeitet, dass ich es einfach nicht weglegen konnte! 

Was ich auch sehr interessant fand war die Eigendynamik innerhalb der Hausbewohner-Gruppe, die sich recht schnell entwickelt und sich durch verschiedene neue Begebenheiten immer wieder leicht verschiebt. Man kann nie wirklich allen trauen und doch ist man darauf angewiesen. Auch Malorie entwickelt sich selbst weiter, erlebt Rückschläge aber auch ein neues Selbstbewusstsein und am Ende findet sie die Kraft sich mit ihren Kindern auf die Reise über den Fluss zu begeben. Doch auch dort wird sie nicht von der grausamen Realität der „neuen Welt“ verschont. 

Durch die sich abwechselnden Kapitel wird die Spannung extrem gesteigert und ich habe zwischenzeitlich kurz überlegt ein Kapitel zu überspringen und später zu lesen weil ich unbedingt wissen wollte wie dieser Handlungsstrang weitergeht! Das passiert mir bei Büchern tatsächlich nicht so oft. Ich fühlte mich beim lesen zeitweise an den Horrorfilm „The Happening“ erinnert – durchaus positiv denn dieser Film konnte mich schon sehr fesseln.

Die bedrückende Stimmung und die Ungewissheit machen dieses Buch wirklich zu einem Lesehighlight, was man nicht mehr aus den Händen geben will. Von Josh Malerman werden wir sicher noch viel hören.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung an alle die es gern spannend und ein bisschen übernatürlich mögen!
 

Hier gelangt ihr zur kostenlosen Leseprobe: Klick

Josh Malerman ist ein großer Fan von Gruselliteratur und zählt
mehr als 500 Horrorfilme zu seinen Favoriten. Er schrieb zunächst
Gedichte und Kurzgeschichten, doch seine professionelle Karriere
startete er mit Songtexten, bevor er sich ganz seinem Debüt Bird Box widmete. Josh Malerman ist Sänger und Chef der gefeierten Indie-Band The High Strung, mit der er bereits zweimal in Guantanamo Bay aufgetreten ist. Er lebt heute mit seiner Verlobten in Royal Oak, Michigan.

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Penhaligon Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

4 Gedanken zu „Josh Malerman – Bird Box [Rezension]

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